Alte Mälzerei

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Kulturzentrum und Veranstaltungsort in Regensburg

Geschichte

Kunst- und Kulturfabrik Alte Mälzerei

Am 30.4.1988 wird die Kunst und Kulturfabrik Alte Mälzerei eröffnet. Die Eröffnungsveranstaltung u.a. mit der Gruppe „Chambergrass“ und vielen anderen regionalen Künstlern ist ausverkauft. Luis Trinkers Höhenrausch bestreiten ihren ersten öffentlichen Auftritt. Damals noch völlig unbekannte Kabarettisten wie Günter Grünwald, Ottfried Fischer oder Michael Mittermeier kommen nach Regensburg. Lücken im Programm schließen die beiden „Kultur-Wirte“ mit eigener Theatergruppe oder als Alleinunterhalter mit Gitarre. Der erste Geburtstag wird als großes Überlebensfest gefeiert. Nach dem Hauptraum (heute Club) wird mit dem Bistro (heute Cartoon) ein weiterer Raum für Ausstellungen und kleinere Veranstaltungen erschlossen. Die Kellerbühne für regionale Nachwuchsbands und Theater kommt hinzu. Das räumliche Potential in diesem großen Gebäude wird immer deutlicher.

Bei einer Podiumsdiskussion im November 1989 über Perspektiven der Jugendpolitik wird erstmals die „Mälze als Jugend-Kulturzentrum“ diskutiert. Im März 1990 findet das erste „Wir rocken für (H)alle“ statt. „26 Bands rocken für ein Jugendkulturzentrum- SSO (SchülerSelbstOrganisation): Mälze ist der optimale Standort“ (MZ). Sechs weitere „Wir rocken für (H)alle“ folgen. Verschiedene Diskussionen und Fachgespräche zur Konzeption eines solchen Hauses finden statt. Für manche Kritiker erscheint der Ausbau der Alten Mälzerei zum Kulturzentrum zu kostspielig. „Kulturkampf um Kulturfabrik“ titelt „Die Woche“. Im März 1992 beschließt der Regensburger Stadtrat schließlich einstimmig den Ausbau der Alten Mälzerei. Mit einem „Rock around the clock“ mit 32 regionalen Bands wird diese Entscheidung als „Freudenfest“ gefeiert. Ende 1992 beginnen die Bauarbeiten. Das Büro der Alten Mälzerei ist für einige Monate im Bistro untergebracht, das gleichzeitig als Künstlergarderobe dient.


Kulturzentrum Alte Mälzerei

Im Dezember 1993 wird das Kulturzentrum Alte Mälzerei eröffnet. Neben den beiden  Bühnen im Erdgeschoss und Keller stehen nun auf drei Etagen ein großer Theatersaal, ein Tonstudio, verschiedene Gruppen- und Musikerübungsräume und Räume für ein geplantes Medienzentrum zur Verfügung. Fast 1.000 Besucher kommen zur Eröffnungsparty. In neun Übungsräumen finden ca. 40 Bands und Einzelmusiker ihren Probenraum. Zahlreiche Gruppen und Initiativen nutzen die Räumlichkeiten für Workshops, Sitzungen, Seminare und Treffs. Nach langen Verhandlungen werden im vierten Obergeschoss nachträglich sechs Künstler-Ateliers eingerichtet. Für das ursprünglich geplante Medienzentrum gibt es aus Kostengründen keine Mehrheit im Stadtrat.

Von 1993 an wird der Herbst in der Mälzerei traditionell zum Schwerpunkt soziokultureller Veranstaltungen („Ost-West-Musicmeeting“ mit Bands aus Tschechien, Polen, der Ukraine und Regensburg), „Young hearts go big culture“ (Festival für junge regionale Künstler mit Konzerten, Kabarett, Theater, Literatur und Film), „Fremd-Art“ (multikulturelle Veranstaltungsreihe gegen Fremdenfeindlichkeit), „Begegnungen“ (Kulturfest für und von Menschen mit und ohne Behinderung), „Time‘s Up“ (Frauenkulturfestival). Unter dem Titel „Talk in der Mälze“ veranstaltet die Alte Mälzerei in unregelmäßigen Abständen Diskussionsveranstaltungen zu jugend- und kulturspezifischen Themen. Im Sommer findet jährlich das „Mälze-Sommerhoffest“ mit multikulturellem Programm statt.

Von 1995 bis 1999 übernimmt die Alte Mälzerei mit neuer Konzeption die Organisation des „Open (Fl)Air Festivals im Villapark“ und präsentiert vor allem zahlreiche aufstrebende junge deutsche Bands wie „Die Sterne“ und „Blumfeld“. Der erste CD-Sampler „One by One-Live At Alte Mälzerei Regensburg“ mit Live-Mitschnitten der vergangenen Jahre wird veröffentlicht. Darunter damals noch kaum bekannte Bands wie „Calexico“, die heute zu den Stars der Indie-Rock-Szene gehören. 1998 feiert die Alte Mälzerei ihr zehnjähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumsprogramm internationaler Künstler und einer legendären Party „Der Berg grooved“.

Seit 1996 wird in der Mälzerei jährlich das "Konzert des Jahres" gewählt. Die bisherigen Gewinner sind Stereolab (1996) , The Soulsociety (1997), 22 Pistepirkko (1998), Eläkeläiset (1999), King's X (2000), Maceo Parker (2001), Sofa Surfers (2002), Mother Tongue (2003), Karamelo Santo (2004), Tocotronic, vor Go Betweens (2005), Eläkeläiset (2006), Sophia (2007), Donuts (2008), La Brass Banda (2009), Bonaparte (2010), Friska Viljor (2011), Sportfreunde Stiller (2012), The Notwist (2013), La Brass Banda (2014), Fiva & Band (2015), Moop Mama (2016), Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi (2017), Granada (2018), Die Goldenen Zitronen (2019), Buntspecht (2022), The Tiger Lillies (2023)

Weblinks

www.alte-maelzerei.de/