Edelmannshof
Der Edelmannshof Perschen war ursprünglich die Pfarrökonomie der Pfarrei Perschen. Nach der Verlegung der (Ur-)Pfarrei während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert von Perschen in die Stadt Nabburg, sank die Kirche St. Peter und Paul auf den Status einer Filialkirche der Pfarrei in Nabburg ab, was zur Folge hatte, dass der der Kirche zugehörige Pfarrhof nicht mehr von einem Pfarrer bewohnt wurde. Der Hof blieb Eigentum der Kirche und wurde von einem sogenannten ‚Widembauern‘ bewirtschaftet.
Der Hof ging 1522 schließlich als Erbrechtshof in andere Besitzverhältnisse über. Das Wohnstallhaus ist weitgehend im Zustand von 1605 erhalten. Von 1692-1698 lebte der Adlige Claudius von Stanling auf dem einstigen Pfarrhof. Dieser "Edelmannsbauer" wurde zum Namensgeber des „Edelmannshofs“.
275 Jahre lang lebte die Familie Hösl aus Perschen auf dem „Edelmannshof“, bis 1957 eine neue Hofstelle am Dorfrand von Perschen errichtet wurde. Der „Edelmannshof“, dessen Hauptgebäude sich seit 1605 im unveränderten Bauzustand befand, stellt eines der bedeutendsten Denkmäler der bäuerlichen Architektur in der Oberpfalz dar.
1961 erwarb der „Verein für Archiv- und Heimatpflege sowie Naturschutz im Landkreis Nabburg e.V.“ den Edelmannshof mit der Absicht dort eine Bauernmuseum zu errichten. 1964, der Verein hatte sich mittlerweile in "Verein Oberpfälzisches Bauernmuseum e.V. umbenannt, eröffnete das neue Museum seine Pforten.[1]
Am 1. Januar 1977 erwarb der Bezirk Oberpfalz das Oberpfälzer Bauernmuseum und führt es bis heute fort.[2]