Gedenkkreuz an der Leopoldstraße

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An der Nordseite der Leopoldstraße in Amberg steht seit 1995 ein Gedenkkreuz aus hellgrauem Granit.

Lage

Amberg, gegenüber der Wache an der Haupteinfahrt zur Leopoldkaserne. Koordinaten (geografisch): RW 49,43309 HW 11,87626.

Denkmal für sieben Feuerwehrleute, die am 9. April 1945 bei einem Bombenangriff auf das Heereszeugamt Amberg ums Leben kamen.

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Das Denkmal

Das Gedenkkreuz besitzt kurze Querbalken und trägt in Großbuchstaben folgende Inschrift: „Hier starben am 9.4.1945 während eines Bombenangriffs sieben junge Feuerwehrleute im Alter von 14 bis 15 Jahren.“

Die Geschichte

Am 9. April 1945 flogen 40 mittlere Bomber B-26 Marauder der 387. Bomber-Gruppe der 9. Luftflotte der US Army Air Forces, die auf dem Militärflugplatz Clastres-Saint-Simon im Norden Frankreichs gestartet waren, ihr Ziel, das südlich und südöstlich der Leopoldkaserne gelegene Heereszeugamt von Süden her an.[1] Noch im Anflug schoss Major Heinz Bär, der zusammen mit seinem Rottenflieger vom Fliegerhorst Lechfeld bei Ausgburg gestartet war und eine Messerschmitt Me 262 flog, auf Höhe von Wolfsbach (Gemeinde Ensdorf) eine Maschine, die „Vulgar Vulture“ (Gewöhnlicher Geier), aus dem Verband heraus, die brennend mit Kurs West ausscherte und im Wald östlich von Garsdorf (Gemeinde Ursenollen) aufschlug. Von der sechsköpfigen Besatzung konnte sich nur der Copilot, 2nd Lt. Leo Opalka, mit dem Fallschirm retten. Seine Kameraden kamen bei dem Absturz um.[2] Obwohl Bär noch eine zweite B-26 schwer beschädigte, flog der Bomberverband weiter und lud seine tödliche Fracht ab.[3] An der Stelle, wo sich das Gedenkkreuz befindet, ging die Besatzung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 15, bestehend aus dem Löschmeister, dem Fahrer und zehn Angehörigen der HJ-Feuerwehrschar, an der Böschung in Deckung. Als das Stabsgebäude der Leopoldkaserne auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Volltreffer erhielt, kamen der Löschmeister sowie sechs HJ-Feuerwehrjungen ums Leben. Das LF 15 wurde durch die Wucht der Detonation in die Luft geschleudert, landete auf dem Dach und wurde völlig zerstört. Vier weitere Feuerwehrjungen sowie der Fahrer wurden schwer verletzt.[4]

Einzelnachweise

  1. Helmut Birner: Der Flugzeugabsturz bei Garsdorf am 9. April 1945, in: Der Eisengau Band 44/2015, S. 9, 10
  2. Helmut Birner: Der Flugzeugabsturz bei Garsdorf am 9. April 1945, in: Der Eisengau Band 44/2015, S. 13–15
  3. Helmut Birner: Der Flugzeugabsturz bei Garsdorf am 9. April 1945, in: Der Eisengau Band 44/2015, S. 15, 16
  4. Dieter Dörner: Das Kriegsende in Amberg, in: Der Eisengau, Band 30/2007, S. 82–85

Schrifttum

  • Dieter Dörner: Das Kriegsende in Amberg, in: Der Eisengau, Band 30/2007, S. 77–155
  • Helmut Birner: Der Flugzeugabsturz bei Garsdorf am 9. April 1945, in: Der Eisengau Band 44/2015, S. 7–19