Georg Michael Dorffner

Aus OberpfalzWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Georg Michael Dorffner (* 20. September 1713; † 15. September 1791) war Sohn des Antoni Dorffner. [1]

Leben

Georg Michael Dorffner wurde am 1713 als viertes Kind des Antoni Dorffner und dessen Frau Maria Margareta, geb. Gollauth aus Eschenbach, geboren.[2] Rebekka, die Schwester seiner Mutter, war in Eschenbach mit dem bürgerlichen Färber Silvester Schobbacher oder Schuebacher verheiratet. Bei diesem scheint Georg Michael Dorffner in die Lehre gegangen zu sein. Nach den Lehrjahren begab sich Dorffner auf die Wanderjahre, die ihn vermutlich nach Kaltenbrunn führten. Dort leitete nämlich seine zukünftige Frau Maria Elisabeth den Haushalt ihres Cousins, dem Pfarrer Johann Mürl. Elisabeths Eltern waren bereits verstorben.[3]

Nach den Wanderjahren kehrte Georg Michael Dorffner ins Elternhaus zurück, um sich als Färber in Hirschau niederzulassen und zu heiraten. Dazu brauchte er ein Haus und eine Färbergerechtsame. Am 25. April 1733 kaufte daher sein Vater von Anna Elisabetha, der Witwe des bürgerlichen Tuchmachers Andre Luckmayr für etwa 480 Gulden[Anm. 1] ein Haus (heute Hauptstraße 77) samt Stadel, Stallung und „Hoffraith“ und überließ es seinem Sohn.[4] Die Übernahme einer Färbergerechtsame gestaltete sich schwieriger: Seit jeher gab es in Hirschau zwei Färber, die der Zunft der Schwarzfärber in Amberg unterstanden. Eine war im Besitz von Helena Göz, der Witwe des verstorbenen Bürgermeisters Johann Lorenz Göz, die andere gehörte Melchior König. Beide wehrten sich gegen die Errichtung einer dritten Färberei in Hirschau. Dies brachten sie in Beschwerden am 25. und 30. April zum Ausdruck. Am 5. Mai 1733 gelang es schließlich Melchior König zum Verkauf seines 1721 vor dem unteren Tor am Weg nach Ehenfeld erbauten Hauses (heute Ehenfelder Straße 2) samt der Färbergerechtsame um 460 Gulden zu bewegen.[5] Georg Michael Dorffner ließ die Färbergerechtsame vom kleineren Haus vor der Stadt auf das größere in der Stadt übertragen und richtete in diesem die Färberei ein. Das einstige Färberhaus verkaufte sein Vater am 18. September 1734 um 130 Gulden an den bürgerlichen Hafnermeister Johann Jakob Haas. Noch um 1900 hießen die Nachkommen von Georg Michael Dorffner „die Faber“.[3]

In erster Ehe heiratete Georg Michael Dorffner am 16. Februar 1734 Maria Elisabeth Baur in Kaltenbrunn, die am 10. November 1742 im Alter von 28 Jahren an einer Frühgeburt starb. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:[2]

  • Johann Georg (* 11. August 1734; † 3. März 1753)[6]
  • Johann Laurenz (* 14. April 1736; † 15. Juni 1813 in Eschenbach)[7]
  • Maria Margarete (* 16. August 1738; † 14. August 1741)[8]
  • Georg Michael (* 11. April 1741; † 6. Juli 1741)[9]
  • Peter Paul Kasp. (* 29. Juni 1742; † 12. Oktober 1742)

Nach dem Tod seiner ersten Frau Maria Elisabeth heiratete Georg Michael Dorffner am 7. Januar 1744 Maria Barbara Sigert (* 1719; † 13. Mai 1785).[10] Sie war Tochter des Tuchmachers Andreas Sigert, damals der wohlhabendste Bürger von Hirschau. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor:[2][11]

  • Johann Andreas (* 9. Oktober 1744; † 7. November 1745)
  • Maria Eva Magdalena (* 30. August 1746; † 18. August 1751) [12]
  • Maria Johanna (* 24. Juni 1749; † 31. August 1751) [13]
  • Maria Margarete (* 12. Februar 1752; † 21. Dezember 1819) [14]
  • Johann Andreas Michael (* 1. Juli 1754; † 26. Oktober 1834) [15]
  • Johann Ernst (* 12. Februar 1757; † 6. Oktober 1830 in Schnaittenbach)[16] [Anm. 2]

Maria Barbara starb am 13. Mai 1785 im Alter von 66 Jahren.[17][18]

In dritter Ehe heiratete er im Alter von 72 Jahren am 26. Februar 1786 Anna Maria, die vorher bereits drei Mal verheiratet war. Die Ehe blieb kinderlos.[2]

Anmerkungen

  1. Über den Kaufpreis gibt es widersprüchliche Angaben. Ernstberger nennt 488 Gulden, Weinberger 480 Gulden.
  2. Ernstberger nennt als Taufdatum den 12. Februar 1757, Batzl den 12. Januar 1757. Laut dem Matrikel unter matricula-online.eu ist der 12. Januar 1757 korrekt.

Einzelnachweise

  1. Geneanet Georg Michael Dorffner, abgerufen am 11. März 2025
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Alfred Ernstberger: Geschichte des Vaterstammes der Dorfner in Hirschau (Bayer. Ostmark). Michael Laßleben, 1940, S. 12
  3. 3,0 3,1 Alfred Ernstberger: Geschichte des Vaterstammes der Dorfner in Hirschau (Bayer. Ostmark). Michael Laßleben, 1940, S. 44-45
  4. Joseph Weinberger: Die Stadt Hirschau, ihre Bürger und Häuser. Hirschau 1993, S. 222
  5. Joseph Weinberger: Die Stadt Hirschau, ihre Bürger und Häuser. Hirschau 1993, S. 551
  6. Geneanet Johann Georg Dorffner, abgerufen am 11. März 2025
  7. Geneanet Johann Laurenz Dorffner, abgerufen am 11. März 2025
  8. Geneanet Maria Margarete Dorffner, abgerufen am 11. März 2025
  9. Geneanet Georg Michael Dorffner, abgerufen am 11. März 2025
  10. Geneanet Maria Barbara Sigert / Siegert, abgerufen am 11. März 2025
  11. Joseph Weinberger: Die Stadt Hirschau, ihre Bürger und Häuser. Hirschau 1993, S. 223
  12. Geneanet Maria Eva Magdalena Dorffner, abgerufen am 11. März 2025
  13. Geneanet Maria Johanna Dorffner, abgerufen am 11. März 2025
  14. Geneanet Maria Margarete Dorffner, abgerufen am 11. März 2025
  15. Geneanet Johann Andreas Michael Dorfner, abgerufen am 11. März 2025
  16. Geneanet Johann Ernst Dorfner, abgerufen am 11. März 2025
  17. Heribert Batzl: Geschichte der Stadt Schnaittenabch. Hrsg.: Stadt Schnaittenbach, 1988
  18. Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Firmungen, Konversionen - Hirschau002 | Hirschau | Regensburg, rk. Bistum | Deutschland | Matricula Online, abgerufen am 29. November 2024


}}