Kapelle Maria am Wege (Witzlhof)
Koordinaten: 49° 28' 17.94" N, 11° 49' 50.81" E
| Kapelle Maria am Wege (Witzlhof) | |
|---|---|
.jpg) Dorfkapelle Witzlhof | |
| Adresse: | Witzlhof 1 92284 Poppenricht |
| BLfD-ID: | D-3-71-144-10 |
Bei der Kapelle Maria am Wege handelt es sich um die Dorfkapelle von Witzlhof, einem Ortsteil von Poppenricht. Die Kapelle befindet sich am östlichen Ortseingang von Witzlhof.
Geschichte
An gleicher Stelle stand früher ein kleiner, halbrunder Vorgängerbau. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Kapellen wurde er im Zuge der Säkularisation im Jahr 1804 nicht abgebrochen, sondern durch geschicktes Handeln des Dechanten und zuständigen Stadtpfarrers von Sulzbach, Dr. G. J. Siegen, erhalten.[1]
Im Jahr 1881 wurde die noch heute im Gebrauch befindliche Glocke gegossen; sie hing in einem hölzernen Turm neben der Kapelle.
Im Jahr 1901 wurde die Kapelle wegen Baufälligkeit abgebrochen, und Dank der Spende des Baugrundstücks durch die benachbarte Familie Zintl deutlich erweitert. Bereits im gleichen Jahr konnte der Neubau eingeweiht werden.[1]
Im Laufe der Zeit fanden verschiedene Renovierungen zum Erhalt der Kapelle statt. Im Jahr 1977 wurde zudem im Zuge einer Generalsanierung ein elektrisches Läutwerk eingebaut und die Kapelle schließlich 1978 neu geweiht. Im Jahr 2001 wurde das 100jährige Jubiläum der Kapelle gefeiert.[1]
Beschreibung
_Innenraum.jpg)
Es handelt sich um einen einschiffigen Bau im neugotischem Stil, der relativ niedrige Chor ist eingezogen und schließt in fünf Achtecken. Der Innenraum hat zwei Joche mit Kreuzgewölbe, Tür und Fenster sind spitzbogig. Der Chorraum ist durch ein schmiedeeisernes Gitter abgetrennt;[2] das im Vorgängerbau als Außentor diente.[1] Dahinter befindet sich ein dreiteiliger, neugotischer Altar.[2]
Im Zentrum des Altares befindet sich eine Marienfigur mit Jesuskind auf dem Arm, die vermutlich aus dem Böhmischen Raum stammt und im 15. Jahrhundert entstanden sein dürfte. In den Nischen daneben finden sich die Figuren der Heiligen Mutter Anna und des Heiligen Josef, die jeweils von Privatpersonen beim Bau der Kapelle gestiftet wurden.[1]
In den Fenstern in der Chorschräge sind der Heilige Georg und die Heilige Elisabeth dargestellt, nach den Stiftern des Baugrundstücks Georg und Elisabeth Zintl von Witzlhof, die auch im Fenster namentlich genannt sind. Zwei weitere Figuren (Lourdes-Madonna und Herz-Jesu-Figur) wurden ebenfalls privat gestiftet. An der Vorderwand der Kapelle findet sich seit der Renovierung 1977 eine Darstellung der vier Evangelisten. Zudem findet sich ein Kreuzweg mit neugotischem Schnitzrahmen.[1]
In der Nische über der Eingangstür befindet sich eine Patrona Bavariae-Figur, die im Jahr 1997 als Ersatz für eine in früheren Jahren gestohlene Pieta-Figur von privat gestiftet wurde; am südöstlichen Ende des Daches befindet sich ein Dachreiter mit Spitzhelm, darin eine Glocke, die im Jahr 1881 in Amberg für den Vorgängerbau gegossen wurde.[1]
Trivia
Am 14. April 1945 wurden die nahegelegene Luitpoldhütte und der gleichnamige Bahnhof schwer bombardiert, wobei etwa 70 Beschäftigte das Leben verloren. Obwohl die Bomben teilweise nur 50 Meter entfernt fielen, gab es in Witzlhof selbst weder Schäden noch Tote zu beklagen. Auch die Kapelle blieb unversehrt; lediglich das Turmkreuz war leicht und kaum sichtbar verbogen.[1]
Weblinks
Commons: Kapelle Maria am Wege (Witzlhof) – Sammlung von Bildern