Krügelkirchweih

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Die Krügelkirchweih ist ein Markt in Amberg, der bereits im 16. Jahrhundert anlässlich des Patroziniumfestes der St. Georgskirche stattfand.[1]

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung der Krügelkirchweih datiert aus dem Jahr 1605: Am 26. April 1605 beschloss der Rat der Stadt Amberg, "daß die Krügelkirchweih abgeschafft werden soll". Nachdem 1605 die Durchführung der Krügelkirchweih verboten wurde, ist anzunehmen, dass die Geschichte der Krügelkirchweih wesentlich weiter zurück reicht. Gründe für den Beschluss des Rats der Stadt liefert der Stadtschreiber nicht, der Beschluss steht aber wohl im Zusammenhang mit den religionspolitischen Ereignissen des ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhundert. Möglicherweise war die Ratsentscheidung auch ein Zugeständnis an die calvinistische Kirchenpolitik des in Amberg residierenden Statthalters Christian von Anhalt. Ob mit der Wiedereinführung des katholischen Bekenntnisses in der Oberpfalz durch den bayerischen Kurfürst Maximilian I. auch die Krügelkirchweih erneut belebt wurde, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.[2]

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts berichtet Joseph von Destouches in seiner „Statistischen Darstellung der Oberpfalz und Ihrer Hauptstadt Amberg“: „Der Markt am heiligen Georgsfest in der Georgskirche wird auf dem Platze vor dem Malthesergebäude, der sich an der Georgenstrasse anschließt, gehalten und bietet zum Verkauf gleichfalls Obst, Zuckerwerk, blechernes und irdenes Geschirr an, wovon man ihn den Namen Krügelkirchweih in der Volkssprache beylegt.“ Damit stellt Destouches einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Patrozinium der dem Heiligen Georg geweihten Kirche und der Krügelkirchweih her, deren Name von der dort angebotenen Ware stammt.[2]

In der von Destouches beschriebenen Form hielt sich die Krügelkirchweih bis 1957. Wie aus der Überlieferung hervorgeht, wurden bis dahin vorwiegend Krüge, Tonwaren, Dörrobst, Süßigkeiten, und Spielzeug angeboten. Eine Besonderheit im Warenangebot bildete die als „Rußvogel“ bezeichnete Kuckucks-Tonpfeife. Mit dieser Pfeife in Form eines kleinen Vogels konnte man - wie der Name schon sagt - den Kuckucksruf nachahmen. Zudem bot sie eine lustiger Überraschung: Mit Ruß gefüllt, schwärzte sie jedem Nichteingeweihten das Gesicht, der den Rußvogel benutzen wollte.[2][3]

In der Tradition der Krügelkirchweih findet an Georgi seit 1987 der Krüglmarkt in Amberg statt.[4]

Einzelnachweise

  1. Andrea Mußemann: Organisator will keinen "Allerweltsmarkt" daraus machen - Schon im 16. Jahrhundert in Amberg: Krüglmarkt bleibt bei seinen Töpfen. Oberpfalz Medien GmbH, vom 24. April 2006, abgerufen am 23. September 2024
  2. 2,0 2,1 2,2 Johannes Laschinger: „Sag, kennst du die Stadt“. Amberg 1997, ISBN 3-924350-62-0, S. 139-140
  3. Stadt Amberg 20-Jahresbericht 1970 - 1990. Amberg 1990, S. 45
  4. Amberger Krüglmarkt, abgerufen am 23. September 2024