Lyceum Amberg

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Das Lyzeum Amberg war eine theologisch-philosophische Hochschule in Amberg. Die Einrichtung befand sich am Malteserplatz und existierte für rund 140 Jahre. Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurden pro Jahr bis zu 100 Absolventen gezählt.[1]

Geschichte

Am 31. März 1723 wurde der Grundstein für die Einrichtung gelegt.[2]

1726 bekam das Lyceum ein eigenes zweistöckiges Gebäude, das von Stadtmaurermeister Conrad Hiller in unmittelbarer Nähe des Malteserplatzes errichtet wurde. Die Stadt war Träger des Lyceums und somit für den Unterhalt verantwortlich; der Unterricht lag in der Hand der Jesuiten, die aus der "Hochschule" eine äußerst erfolgreiche Einrichtung machten. Zu ersten Problemen kam es in Amberg, als der Jesuitenorden 1773 aufgehoben wurde. Nach verschiedenen Übergangslösungen übernahm schließlich der Benediktinerorden den Unterricht im Lyceum und entsandte Theologie- und Philosophieprofessoren nach Amberg. Dann setzten sowohl die Säkularisation 1803, die nachrevolutionären politischen Umbrüche als auch die Veränderungen in der bayerischen Hochschullandschaft dem Amberger Lyceum zu. Durch die Neugründung anderer Priester-Hochschulen (1803 Bamberg und Passau, 1804 Dillingen, 1826 Landshut, 1834 Augsburg) geriet die Amberger Einrichtung zunehmend unter Druck und setzte sich nur schwer gegen die neue Konkurrenz durch. Die Zahl der Absolventen sank deutlich, teilweise wurden weniger als 30 Studierende gezählt. Das wiederum führte zu politischen Diskussionen über den Fortbestand des Amberger Lyceums, und 1824 entwickelte König Max I. Joseph den Plan, den theologischen Studiengang aufzulösen. Einsprüche der Stadt Amberg und des Bistums Regensburg machten die Entscheidung noch einmal rückgängig und ermöglichten eine Fortsetzung des vollständigen Lehrbetriebs. Auch als neun Jahre später angeordnet wurde, Lyceen nur noch in den bischöflichen Residenzstädten zu betreiben, konnte Amberg überleben, weil die Stadt bei Bischof und König Gehör fand.[1]

Das endgültige Aus für das Amberger Lyceum war aber nur aufgeschoben: 1865 beendeten die letzten Priester ihre Ausbildung an der Amberger Hochschule. Das Lyceum hatte 1863 zunächst die theologische Sektion auslaufen lassen, zwei Jahre später folgte die philosophische. Die Studierenden waren über die Jahre ausgeblieben - und somit fehlten die letzten Argumente für die Weiterführung einer theologischen Hochschule in Amberg.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Christiane Schmidt, Wolfgang Weber: Von der Lateinschule zur HAW - Die (Hoch-)Schulstadt Amberg, abgerufen am 11. März 2025
  2. Auf den Spuren der 300-jährigen Akademiegeschichte Ambergs, vom 3. April 2023, abgerufen am 11. März 2025