Martin Dallmeier
Dr. Martin Dallmeier (* 16. Dezember 1946 in Kleinwalding, Gemeinde Mietraching, Niederbayern) ist ein deutscher Historiker und Archivar. Er hat sich insbesondere mit der Geschichte des Hauses Thurn und Taxis, des Postwesens sowie der Geschichte Regensburgs und der Oberpfalz beschäftigt.
Ausbildung und beruflicher Werdegang
Dallmeier besuchte die Volksschule in Mietraching und Deggendorf und legte 1967 sein Abitur am Humanistischen Gymnasium Metten ab. Von 1967 bis 1974 studierte er Geschichte, Historische Hilfswissenschaften, Vor- und Frühgeschichte sowie Geographie an der Universität Regensburg. 1974 promovierte er dort bei Prof. Dr. Max Piendl mit der Dissertation „Quellen zur Europäischen Postgeschichte 1501–1806“ zum Dr. phil.
Im Anschluss absolvierte Dallmeier von 1974 bis 1977 die Ausbildung für den höheren Archivdienst an der Bayerischen Archivschule. 1977 legte er das 2. Staatsexamen ab. Bis 1981 war er Referent am Bayerischen Hauptstaatsarchiv für die Bestände Altbayern. 1981 übernahm Dallmeier die Leitung des Kulturbereichs Thurn und Taxis, der das Zentralarchiv, die Hofbibliothek, Museen, Kunstsammlungen sowie Schlossinventare und Denkmalpflege umfasste. Ab 2004 leitete er das Thurn und Taxis Zentralarchiv und die Hofbibliothek für die Universität Regensburg. Von 2009 bis 2011 war er der erste hauptamtliche Universitätsarchivar der Universität Regensburg und trug maßgeblich zum Aufbau des Universitätsarchivs bei. 2009 bis 2011 leitete er zudem das DFG-Projekt Felix Hörburger. Seit dem 1. Januar 2012 befindet sich Dallmeier im Ruhestand.
Ehrenamtliche Tätigkeiten und wissenschaftliches Engagement
Dr. Martin Dallmeier engagierte sich über viele Jahre in verschiedenen archivarischen und historischen Vereinigungen:
- VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. Dallmeier war von 1986 bis 2009 im Vorstand des VdA tätig, zunächst als Fachgruppenvertreter der Archivare an Privat- und Adelsarchiven und von 1993 bis 2009 als Schatzmeister.
- Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg Seit 1986 Mitglied, war Dallmeier von 1994 bis 2018 Vorsitzender des Vereins. Zudem war er in den 1990er Jahren Schriftführer und übernahm die Schriftleitung der Vereinszeitschrift. Er leitete zahlreiche Projekte zur Denkmalpflege und zur Erschließung von Archivbeständen und war maßgeblich an der Kooperation mit anderen Vereinen im Geschichtsnetzwerk Oberpfalz beteiligt.
- Oberpfälzer Kulturbund e.V. Seit 1995 ist Dallmeier Beiratsmitglied des Oberpfälzer Kulturbunds und übernahm 2009 das Amt des Schatzmeisters.
- Franz Xaver von Schönwerth-Gesellschaft e.V. Dallmeier war von 2009 bis 2012 aktives Mitglied der Gesellschaft, ab 2012 Vizepräsident und von 2016 bis 2018 Präsident. Seit 2016 ist er Beiratsmitglied.
- Universität Regensburg Von 1994 bis 2016 war Dallmeier als Lehrbeauftragter für Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Regensburg tätig.
Auszeichnungen
Für seine Verdienste in der Archivwissenschaft und der Geschichtsforschung wurde Dallmeier mehrfach ausgezeichnet:
- Hermann-Deninger-Literaturpreis (1987)
- Savo-Plakette des Deutschen Altbriefsammler-Vereins e.V. (1989)
- Ehrenmedaille „Für die Verdienste für das tschechische Archivwesen“ (2007) durch den tschechischen Innenminister
- Aventinus-Medaille (2009) vom Verband Bayerischer Geschichtsvereine e.V. für besondere Verdienste um die bayerische Landesgeschichte
- Ehrenmitglied des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg (2019)
Dr. Martin Dallmeier hat mit seiner umfangreichen Arbeit und seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Forschung und Bewahrung von Archivbeständen sowie zur Geschichtskultur in der Region Oberpfalz und darüber hinaus maßgeblich beigetragen.
Literatur
- Tobias Appl: Symposium „Niederbayern in der Oberpfalz“ anlässlich des 70. Geburtstages von Dr. Martin Dallmeier, 1. Vorsitzender des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg.