Otto Bachmaier

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Figur des Otto Bachmaier im Burgmuseum Parsberg
Figur des Otto Bachmaier im Burgmuseum Parsberg

Otto Bachmaier (* 29. März 1909 in Parsberg; † 18. Januar 1983 ebenda) war ein deutscher Maler aus Parsberg.

Die Jugendjahre

Bachmaiers Familie zog 1912 nach Donauwörth. Dort besuchte er bis 1924 das Gymnasium und schloss es mit dem Abitur ab. Von 1924 bis 1926 machte er eine kaufmännische Lehre und ließ sich nebenbei sonntags durch seinen ehemaligen Zeichenlehrer ausbilden. Die frühesten datierten Zeichnungen stammen aus dieser „Sonntagsschule“, wie zum Beispiel der „Schustersbua“.

Die Münchner Zeichenschule und die erste Auslandsreise

Dank der „Sonntagsschule“ hatte Bachmaier nach Abschluss der Lehre eine Künstlermappe fertiggestellt. Nach einiger Überzeugungsarbeit reiste seine Mutter mit ihm zu dem Münchner Kunstprofessor Jäger, der von seinen Arbeiten begeistert war und meinte, er müsse Maler werden. Noch im selben Jahr begann Bachmaier sein Studium an einer Münchner Zeichenschule bei Professor Schimmerer. Im März 1927 unternahm er seine erste Studienreise, größtenteils vom Vater finanziert. Die Eltern unterstützten ihn nun konsequent finanziell. Bachmaier reiste zunächst nach Süditalien, besuchte Rom, Neapel, Messina und Palermo. In Palermo blieb er mehrere Wochen und ließ sich von der Landschaft und den Menschen inspirieren. Danach reiste er nach Nordafrika, wo er mehrere Monate blieb und viele interessante Erlebnisse und Eindrücke sammelte. Bei seiner Rückkehr nach Italien hielt er sich noch einige Zeit im Norden des Landes auf, besonders Florenz und Venedig hatten es ihm angetan. Insgesamt dauerte die Studienreise fast ein Jahr.

Die Münchner Ateliers und die Zeit als Kriegsmaler

Nach Abschluss des Studiums ging Bachmaier als freischaffender Künstler nach München und bezog ein Atelier in der Theresienstraße. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er in die Kaserne nach Sonthofen eingezogen, wo ihm die Grundregeln des Kriegsdienstes beigebracht wurden. Bachmaier war ein ausgesprochener Pazifist und hatte Schwierigkeiten mit dieser neuen Rolle. Wegen seiner zeichnerischen Fähigkeiten wurde er als Kriegsberichterstatter eingesetzt und nach Polen, Russland und Frankreich geschickt. Die in dieser Zeit gefertigten Zeichnungen waren offizielle Arbeiten, die im Dienstbüro abgegeben werden mussten, daher sind nur private Beobachtungen am Rande des Kriegsgeschehens erhalten. Am 20. Juni 1942

Stehender Akt mit Katze, Otto Bachmeier
Stehender Akt mit Katze, Otto Bachmeier

heiratete Bachmaier, doch die Ehe war nicht glücklich und wurde nach einem halben Jahr geschieden. Nach Kriegsende kehrte Bachmaier nach München zurück, wo sein Atelier ausgebombt und seine Werke zerstört waren. Mit Hilfe eines Bekannten richtete er sich in der Glasstraße 27 in Schwabing ein neues Atelier ein. In dieser Zeit lernte er Rosa Reisinger kennen, eine Malerkollegin, die seine Lebensgefährtin wurde. Die Porträtmalerei und Illustrationen für den Schulbuchverlag waren die Hauptquellen seines Einkommens in den Nachkriegsjahren.

Die Parsberger Zeit (1951–1983)

Nach dem Tod seiner Mutter 1951 kehrte Bachmaier nach Parsberg zurück und lebte bis zu seinem Lebensende mit seiner Schwester im Elternhaus. Die veränderte Umgebung spiegelte sich in seinem künstlerischen Schaffen wider. Die heimatliche Landschaft und Ortsansichten wurden häufige Motive in seinem Werk. Ein Großteil der Auftragsarbeiten stammt ebenfalls aus dieser Zeit.[1] Er arbeitete nun auf Bestellung und musste sich den Vorstellungen seiner Auftraggeber beugen, was ihm wenig Raum für künstlerische Freiheit ließ. Allmählich verlor er die Lust an diesen Aufträgen, da sich die Motive ständig wiederholten. In späteren Jahren lehnte er viele solcher Bestellungen ab. Eine zweite Einnahmequelle waren Entwürfe für Wappen, Werbetafeln und Urkunden. Für die Stadt Parsberg illustrierte er einige Seiten im „Goldenen Buch“. Sein bevorzugtes Thema blieb die Aktzeichnung, und seine Meisterschaft zeigte sich auch in seinen Karikaturen.

Die letzten Lebensjahre

Am 18. Januar 1983 starb Otto Bachmaier im Parsberger Krankenhaus im Alter von 73 Jahren. Viele seiner Werke blieben unvollendet.

Werk

Das Thema Frau

Im Werk Otto Bachmaiers finden sich zahlreiche Studien und Skizzen, die die Anmut der Frau zum Thema machen. Die verschiedenen Ausdrucksformen der Weiblichkeit - ihre Schönheit, Eleganz und ihre Eitelkeit beschäftigten Bachmeier thematisch bis zu seinem Lebensende. Häufig bleibt das Aktmodell halb bekleidet.

Der weibliche Akt nimmt eine zentrale Stellung in Bachmeiers Werk ein. Er bedient sich dabei unterschiedlichster Maltechniken.

Waldlandschaft | Tusche | 1967, Otto Bachmaier
Waldlandschaft | Tusche | 1967, Otto Bachmaier

Oberpfälzer Landschaft

Die Landschaftsmalerei spielte eine bedeutende Rolle im Leben und Werk von Otto Bachmaier. Während seiner ersten Studienreise nach Süditalien und Nordafrika ließ er sich von der Landschaft und den Menschen inspirieren. Diese Eindrücke prägten seine künstlerische Entwicklung.

In der Parsberger Zeit (1951–1983) spiegelte sich die veränderte Umgebung in seinem künstlerischen Schaffen wider. Die heimatliche Landschaft und Ortsansichten wurden häufige Motive in seinem Werk. Diese Motive dominierten auch seine Auftragsarbeiten. Dennoch blieb die Landschaftsmalerei ein zentraler Bestandteil seines künstlerischen Ausdrucks.

Regionale Bedeutung

Bachmaier hat durch seine Kunst einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identität der Stadt Parsberg geleistet. Seine Werke sind im Burgmuseum Parsberg ausgestellt, wo ihm ein eigenes Zimmer gewidmet ist.[1] Das Museum zeigt nicht nur seine Gemälde, sondern auch persönliche Gegenstände und Dokumente, die sein Leben und Schaffen veranschaulichen.

Die Stadt Parsberg profitiert kulturell und touristisch von Bachmaiers Erbe. Seine Kunst zieht Besucher an und fördert das kulturelle Bewusstsein der Region. Das Burgmuseum, das auch die Geschichte der Stadt und der Region darstellt, ist ein zentraler Ort für die Bewahrung und Präsentation von Bachmaiers Werk.

Bachmaier bleibt eine prägende Figur für Parsberg, und seine Werke sind ein wertvoller Bestandteil des kulturellen Erbes der Stadt und der Oberpfalz.

Seine Werke werden zwischen 300 und 400 US-Dollar gehandelt.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Zwei neue Werke bereichern das «Bachmaier-Zimmer», vom 7. April 2009, abgerufen am 31. März 2025
  2. Bachmaier Otto for sale | eBay, abgerufen am 31. März 2025


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