Soldatengräber beim Laubhof
Koordinaten: 49° 30' 5.94" N, 11° 48' 57.74" E
Soldatengräber beim Laubhof | |
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Adresse: | Laubhof 92256 Hahnbach |
Die Soldatengräber beim Laubhof sind eine kleine, private Kriegsgräberstätte im Wald in der Nähe des Laubhofs, einem Ortsteil von Hahnbach. Gleich nebenan befindet sich die Ulrichskapelle sowie der private Friedhof der Familie Ulrich.
Geschichte
Am 22. April 1945 rückte das 14th Infantry Regiment der 71st Infantry Division der US-Army aus Norden (Richtung Bayreuth bzw. Vilseck) kommend mit Hauptangriffsziel Amberg im heutigen Landkreis Amberg-Sulzbach vor. Der Markt Hahnbach kapitulierte gegen 12.00 Uhr.[1]
Der weitere Vormarsch führte auch über den Laubhof, der zu diesem Zeitpunkt mit deutschen Truppen fest besetzt war; insbesondere sollte eine Panzerabteilung mit Infanterie mittels Panzerabwehrgeschützen ein weiteres amerikanisches Vorrücken verhindern. Bei den Feuergefechten kamen im Bereich des Laubhofs drei deutsche Verteidiger zu Tode: Leutnant Hermann Brausch (geb. 4. Dezember 1926 in Pickließem, Kreis Bitburg), Unteroffizier Dr. Dr. Hans Hugo Kelleter (geb. 8. März 1909 in Lindlar, Kreis Köln) sowie der Obergefreite Xaver Schindler (geb. 11. Oktober 1921 in Oberwinden bei Freiburg),[2] der erst einige Tage später in den Feldern beim Laubhof gefunden wurde. Die Gefallenen wurden durch die Familie Ulrich am Waldrand oberhalb des Laubhofs bestattet.[3]
Im Jahr 1948 wurden die sterblichen Überreste von Hans-Hugo Kelleter auf Veranlassung seiner Familie in seine Heimat nach Lindlar überführt;[4] eine durch den Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge geplante Überführung der übrigen Gefallenen auf eine größere Gedenkstätte wurde sowohl seitens der Familie Ulrich, als auch seitens der Angehörigen der gefallenen Soldaten abgelehnt.[5]
Heute übernimmt die Hahnbacher Soldaten- und Reservistenkameradschaft die Pflege der Anlage.[6]
Beschreibung
Zunächst wurden typische Kriegsgräber mit Birkenkreuz und Wehrmachtsstahlhelm angelegt. Im Jahr 1972 schufen Soldaten der Krankenpflegeschule des damaligen Bundeswehrkrankenhauses Amberg die heutige Gedenkstätte. Den Mittelpunkt der Anlage bildet ein großer Granitfindling mit deutschem Kreuz, davor stehen kleinere Findlinge mit den persönlichen Daten der Gefallenen. Eine Mauer aus Limonitsandsteinen friedet die Grabstätte ein.[4]
Weblinks
Commons: Soldatengräber beim Laubhof – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
- ↑ 75 Jahre Kriegsende im Amberg-Sulzbacher Land, in: Der Eisengau Bd. 54 / 2020, S. 30 f.
- ↑ Auszug aus der Gräberkartei des Volksbundes Dt. Kriegsgräberfürsorge, dem Verfasser in Kopie vorliegend
- ↑ Dr. Heribert Batzl, Markt Hahnbach, 1992, S. 258 f.
- ↑ 4,0 4,1 Soldatengräber beim Laubhof, in: Der Eisengau, Bd. 7 / 1996, S. 92
- ↑ Schriftverkehr des Volksbundes Dt. Kriegsgräberfürsorge mit der damaligen Gemeinde Kötzersricht aus dem Jahr 1952, dem Verfasser in Kopie vorliegend.
- ↑ Hahnbacher Reservisten „wichtiger Baustein in der Gemeinde“. Oberpfalz Medien GmbH, vom 25. Oktober 2022, abgerufen am 29. Dezember 2024