Vils

Aus OberpfalzWiki
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Ein Blick in die Vergangenheit

Oberpfälzische Vils - von der Quelle bis zur Mündung
Die Vils mündet bei Kallmünz in die Naab. (2023)

Sie entspringt in Kleinschönbrunn (Gemeinde Freihung im Landkreis Amberg), durchfließt die Orte Vilseck, Hahnbach und die Stadt Amberg. Bei Vilshofen erreicht sie den östlichsten Punkt. In Schmidmühlen nimmt sie die Lauterach auf und mündet schließlich bei Kallmünz in die Naab.

Die Vils hat eine Länge von 87 km.

Zurückversetzt in die Vergangenheit: Ab Schönbrunn durchfließt sie die Kurfürstlich Bayerische Oberpfalz, bei Freihung die Pfalz Sulzbach, in Vilseck das Herrschaftsgebiet des Bistums Bamberg, dann wieder die Kurfürstlich Bayerische Oberpfalz, ab Vilshofen die Junge Pfalz. Bei Schmidmühlen streift sie das Hohenburger Gebiet, das dem Hochstift Regensburg gehört.

Die Vils versorgt/versorgte zahlreiche Mühlen, Sägewerke und Eisenhämmer mit Wasserkraft. Sie ist ein Teilstück der Bayerische Eisenstraße. So dient sie im Mittelalter als Schifffahrtsweg für Lastkähne, die Eisen nach Regensburg transportieren und auf der Rückfahrt mit Salz beladen sind. Dabei werden die Schiffe von Pferden gezogen (getreidelt), ein Pfad dafür verläuft neben der Vils.

1826 wird die Schifffahrt eingestellt.

Ein immerwährendes Problem für Mensch und Tier war von jeher die Überquerung eines Flusses. Dazu diente eine Furt (eine seichte Stelle im Wasser) oder eine Brücke, die aufwändig errichtet werden musste. Aber auch eine Furt hatte Nachteile, nämlich für die Lastkähne. Besonders nach trockenen Sommermonaten drohten die Schiffe hier auf Grund zu laufen. Aus einem Beschwerdebrief der Stadt Amberg (1521) heißt es hierzu: "Zu Etzdorff ain furt zu haben, unser scheffart gantz unleydlich und zu grossen nachtail ist" – gemeint ist eine ehemalige Furt bei Ettsdorf.

Ein weiteres Problem waren die Gefahren wiederkehrender Hochwasser, wie die im Vilstal im Jahre 1909.

"Weiß und glänzend" könnte als Namensgeber für die Vils (hier bei Vilshofen) gedient haben.

Woher stammt wohl der Ausdruck Vils? Geschichtsforscher Prof. Ernst Schwarz favorisiert den indogermanischen Ausdruck bhel – das Wort wird "fel" ausgesprochen und bedeutet "glänzend weiß". Aus fel wurde Vils! Bei dem meist ruhigen Wasserlauf der Vils scheint diese Deutung als Namensgeber plausibel.

Weblinks

Einzelnachweis

Entnommen dem Heimatbuch "Vilshofen in der Oberpfalz, ein Dorf und seine Geschichte" von Albert Kräuter