Wallfahrtskirche Maria Brünnl
Koordinaten: 49° 26' 6.49" N, 12° 9' 55.88" E
Wallfahrtskirche Maria Brünnl | |
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Adresse: | Stullner Strasse 92551 Stulln |
Durch zahlreiche Opfergaben der Wallfahrer konnte nur acht Jahre später, im Jahre 1694, das Waldkirchlein „Heiligste Dreifaltigkeit und Maria Himmelfahrt“ vom Pfarramt und Kirchenrat Nabburg gebaut werden. Die Baulast lag bei der Pfarrkirchenstiftung Nabburg, die Wallfahrtskirche wurde aber auf Stullner Grund erbaut und befindet sich auch heute noch im Gemeindebereich Stulln. Das Patrozinium wird alljährlich am 15. August gefeiert. Das Kirchlein ist ein einfacher aber gefälliger Bau mit einem Dachreitertürmchen. Chor und Langhaus haben ein Tonnengewölbe mit je zwei Rundbogenfenstern in den Seitenwänden, die genügend Licht ins Innere bringen. Der Eingang der Kirche, deren Grundriss aus fünf Seiten des Achtecks gebildet ist, liegt auf der Ostseite. Der Altar ist an der Westseite der Kirche angebracht. Die Inneneinrichtung ist spärlich. Der Altar im gotischen Stil stammt vom Nabburger Schreinermeister Johann Ignaz Lidtmann. Am Altar hängt ein Ölbild der Muttergottes, eine Kopie des „Maria-Hilf-Bildes“ von der Bergkirche in Amberg, in reichem Frührokokorahmen aus der Zeit um 1740. Dieses Gnadenbild auf dem Mariahilfberg in Amberg ist wiederum eine Kopie des berühmten Mariabildes von Lucas Cranach d.Ä. (1472-1559), ursprünglich für die Dresdner Heiligkreuzkirche gemalt. Während der Reformation gelangte Cranachs Bild in Privatbesitz des Sächsischen Kurfürsten. Anfang des 17. Jh. erbat sich der Habsburger Fürstbischof Leopold während einer diplomatischen Reise in Dresden das Bild als Geschenk. Es kam nach Passau und begründete dort in einer Kopie die Wallfahrt Maria Hilf. Nach der Ernennung zum Erzherzog von Österreich stelle Leopold das Bild im Dom in Innsbruck auf, wo es bis heute verehrt wird. Mit ausschlaggebend für die weite Verbreitung des Bildes war sicherlich auch, dass der Ausspruch „Maria Hilf“ in jeder Notsituation leicht über die Lippen ging. Das Maria Hilf Bild in Amberg wurde von P. Hell gestiftet. Die Stadt Amberg wurde 1634 von einer schweren Pestepidemie heimgesucht. Wenige Monate nach Stiftung des Bildes ließ die Epidemie nach. Der Ruf der Wundertätigkeit des Bildes verbreitete sich rasch.