BVP-Ortsverband Hirschau
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, der Revolution und der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. wurde im November 1918 in Regensburg die Bayerische Volkspartei (BVP) als Bayerische Partei des politischen Katholizismus gegründet. Davon inspiriert kam es auch in Hirschau noch im gleichen Monat zur Gründung eines BVP-Ortsverbandes. Die Initiatoren der Parteigründung waren Stadtpfarrer Johann von Gott Hiederer, Bürgermeister Hausner, Franz Dorfner, Xaver Böckl und Josef Brand. Zu ihnen stießen vom kath. Arbeiterverein Michael Harvolk, Josef Kummer, Barth. Fröhlich und Franz Rauch.[1][2]
Bald nach der Gründung des Ortsverbandes folgte die Gründung einer Frauengruppe der BVP, die wertvolle Aufklärungsarbeit unter den Frauen leistete und deren Mitbestimmung und Mitverantwortung im öffentlichen Leben sicherte.[2]
Bereits 1919 stellte die BVP sieben von 17 Stadtratsmitgliedern und den zweiten Bürgermeister. Von 1924 bis 1933 hatte sie sechs Stadtratsmitglieder und noch bei der letzten freien Gemeindewahl im Frühjahr 1933 war die BVP mit vier von zwölf Stadträten vertreten: Franz Schreiner, Hans Ritter, Anselm Freimuth und Johann Böller. Aber schon vier Wochen später mussten sie unter dem Druck der NSDAP „freiwillig“ ihre Mandate niederlegen und auf jede öffentliche politische Tätigkeit verzichten.[1]
Im Bezirkstag, dem heutigen Kreistag, vertraten Stadtpfarrer Hiederer, Josef Kummer und später Alois Dolles die BVP.[2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Werner Schulz: Als Stadtpfarrer und Kommunalpolitiker große Verdienste erworben. In: POTTPOURRI Februar/März 2025, S. 16-17
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Heribert Batzl: Geschichte der Stadt Hirschau. Hirschau 1968, S. 253