Anselm Freimuth

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Anselm Freimuth (* 31. August 1886 in Hirschau; † ) war von 1946 bis 1956 Stadtrat und von Juni 1945 bis 1948 2. Bürgermeister von Hirschau.[1][2][3]

Leben

Von Beruf war Anselm Freimuth Schneidermeister.[2]

Aus der Ehe mit Barbara ging Sohn Paul hervor.[2]

Politisches Engagement

Sein politisches Interesse zeigte Anselm Freimuth bereits bei der Gründung der "Bayerischen Volkspartei" (BVP) im Jahr 1918 gezeigt. Als 33-Jähriger trat er dem BVP-Ortsverband sofort bei und wirkte dort zunächst als einfaches Mitglied mit. Seine Ehefrau Barbara Freimuth engagierte sich ebenfalls politisch. Sie gehörte zu den Gründerinnen der BVP-Frauengruppe und war dort lange im Vorstand tätig.[3]

Bei den Wahlen 1924 kandidierte Anselm Freimuth zum ersten Mal für den Stadtrat auf der Liste der BVP und schaffte den Sprung in das 17-köpfige Stadtratsgremium, dem er bis 1929 angehörte. Der allgemeine Stimmenrückgang für die BVP hatte für Freimuth den Verlust des Stadtratsmandats zur Folge. Dennoch investierte er weiterhin viel Zeit in die Parteiarbeit und engagierte sich im öffentlichen Leben, insbesondere in der katholischen Pfarrgemeinde. Die Bevölkerung honorierte das und sandte ihn bei den letzten freien Stadtratswahlen im Jahr 1933 erneut in den Stadtrat. Auf Druck der Nazis mussten alle BVP-Stadträte vier Wochen nach der konstituierenden Sitzung vom 23. Mai 1933 ihre Stadtratsmandate „freiwillig” niederlegen. Wegen abfälliger Äußerungen über die NSDAP und den Führer wurde er für einige Tage in der Fronfeste in Amberg inhaftiert, danach unter Hausarrest gestellt. Von seiner Anti-NSDAP-Haltung wich er zu keinem Zeitpunkt ab, obgleich er in den Folgejahren immer wieder von den Nationalsozialisten umworben und zum Parteieintritt aufgefordert wurde.[3][4]

Anselm Freimuth war am 28. Juni 1933 wegen abwertender Äußerungen über die NSDAP, besonders über Adolf Hitler, verhaftet und ins Gefängnis in die Frohnfeste nach Amberg verbracht worden. Dort verblieb er bis zum 10. Juli 1933. Nach seiner Entlassung wurde er von den Nazis unter Hausarrest gestellt. Begründet wurde dies mit seinen öffentlichen Hitler-Beschimpfungen.[2]

Nach dem Einrücken der Amerikaner in Hirschau am 22. April 1945 setzten sie den seit 1933 amtierende Bürgermeister Dr. Thoma ab. An dessen Stelle wurde der Sozialdemokrat Mathias Amann eingesetzt, zu seinem Stellvertreter Anselm Freimuth ernannt.[4]

In der Kommunalwahl 1946 in Hirschau wurde Anselm Freimuth in den Stadtrat gewählt und anschließend in der konstituierenden Sitzung am 7. Februar 1946 einstimmig zum 2. Bürgermeister gewählt.[5]

Am 7. Januar 1946 initiierte Freimuth die Gründung des Ortsverbands der Christlich Sozialen Einheit, der später in CSU umbenannt wurde, im Fahnensaal des Hirschauer Kommunbrauhauses.[2]

Einzelnachweise

  1. Stadträte seit 1945. In: Hirschau im Wandel der Nachkriegszeit 1947-1977, S. 4-7
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Werner Schulz: CSU-Ortsverband Hirschau vor 75 Jahren als CSE gegründet, vom 11. Januar 2021, abgerufen am 18. September 2024
  3. 3,0 3,1 3,2 Werner Schulz: Anselm Freimuth, Initiator des CSU-Ortsverbands Hirschau, lässt sich von Nationalsozialisten nicht einschüchtern, vom 4. Januar 2023, abgerufen am 20. Oktober 2024
  4. 4,0 4,1 Werner Schulz: Geschichte des CSU-Ortsverbandes eine Erfolgsgeschichte, vom 11. Januar 2023, abgerufen am 26. September 2024
  5. DIE HI(E)RSCHAU. Hirschau 2006, S. 11