Emil Engelhardt
Emil Engelhardt (* 10. Juni 1926 in Forst; † 12. Dezember 2023 in Amberg) war Ehrenvorsitzender des Heimat- und Trachtenvereins Hirschau.[Anm. 1]
Leben
Emil Engelhardt wurde am 10. Juni 1926 als ältestes von vier Kindern geboren in Forst (heute Schnaittenbach) geboren. Bereits als Zehnjähriger musste er in Neudorf als Hütbub arbeiten. Als sein Vater 1938 starb, kam er zur Unterstützung seiner Mutter nach Hause zurück. Nach Abschluss seiner Bäckerlehre, die er 1939 begann, wurde er 1943 zum Militär eingezogen. Ein Jahr später wurde seiner Mutter von einem Soldaten die Nachricht überbracht, dass ihr Sohn Emil gefallen sei. Das entsprach aber nicht der Wahrheit, denn exakt am Tag des bereits angesetzten Gedenkgottesdienstes erhielt die Mutter zwei Briefe ihres Sohnes. In ihnen berichtete er "lediglich" von einer schweren Verwundung der rechten Hand und den dadurch notwendig gewordenen Lazarettaufenthalt. 1945 geriet Emil Engelhardt in amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde.[1]
1950 heiratete er Hermine Siegert in der Hirschauer Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, aus der Ehe gingen die beiden Töchter Helga und Martina hervor. 2017 verstarb Engelhardts Ehefrau.[1][2]
Am 12. Dezember 2023 verstarb Emil Engelhardt im Klinikum St. Marien in Amberg.[1]
Wirken
Im Jahr 1947 gründete er zusammen mit 17 Brauchtumsfreunden - darunter seine Ehefrau - den Hirschauer Heimat- und Trachtenverein. Von diesem Tag an machte er den Leitspruch „Treu der Heimat – treu der Sitt‘ – treu der Tracht! Den Alten zur Ehr‘, den Jungen zur Lehr‘“ ein gutes Stück zu seinem Lebensinhalt. Die 74-jährige Geschichte des Trachtenvereins ist ohne Emil Engelhardt so gut wie nicht vorstellbar.[1]
Von 1959 bis 1990 engagierte er sich in der Vorstandschaft als Vorplattler, Jugendleiter, Gerätewart, Kassier und 1. Vorstand.[3]
Auszeichnungen
- Vom Heimat- und Trachtenverein Hirschau wurde er mit dem Vereinsabzeichen in Silber und Gold ausgezeichnet. 1990 wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.[1]
- Der Gauverband Oberpfalz verlieh ihm das silberne und goldene Ehrenabzeichen und ernannte ihn 1987 zum Gau-Ehrenmitglied.[1]
- Die Stadt Hirschau würdigte Emil Engelhardts langjährige ehrenamtliche Vereinstätigkeit 1989 mit der Verleihung des Ehrentellers für langjährige Vereinstätigkeit.[1]
Anmerkungen
- ↑ Der Geburtsort von Emil Engelhardt wird häufig mit Schnaittenbach angegeben. Zur Zeit der Geburt von Emil Engelhardt war der heutige Ortsteil von Schnaittenbach Forst noch eine eigenständige Gemeinde.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Werner Schulz: Trauer um Hirschauer Trachtler-Ehrenvorstand Emil Engelhardt, in: onetz.de. Oberpfalz Medien GmbH, vom 17. Dezember 2023, abgerufen am 14. Februar 2025
- ↑ Hermine Engelhardt aus Hirschau feiert 85. Geburtstag: Passionierte Trachtlerin, in: onetz.de. Oberpfalz Medien GmbH, vom 9. Juli 2015, abgerufen am 14. Februar 2025
- ↑ Gauzeitung - Ausgabe Nummer 23, vom 10. Juli 2011, abgerufen am 14. Februar 2025