Franz Xaver Lehner

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Geburtshaus (Bildmitte unten) von Franz Xaver Lehner in Gleiritsch

Franz Xaver Lehner , auch Franz Lehner (* 15. Juli 1869 in Gleiritsch; † 12. April 1949 in Waldmünchen) war ein katholischer Theologe, Pfarrer und Schriftsteller.

Kindheit in Gleiritsch

Regensburger Anzeiger 1867: Vergabe Lehrerstelle in Gleiritsch

Franz Xaver Lehner erblickte am 15. Juli 1869 in Gleiritsch das Licht der Welt. Seine Wiege stand im ersten Gleiritscher Schulhaus südlich der Kirche. Sein Vater Joseph Lehner war in Gleiritsch von 1867 bis 1877 als Lehrer angestellt[1]. Das 1840 erbaute Schulhaus mit einem Klassenzimmer für rund 80 Schüler im Obergeschoss hatte im Erdgeschoss eine Lehrerwohnung[2]. Der Lehrer war zur damaligen Zeit gleichzeitig Mesner und Organist in den Gottesdiensten[3]. Schön früh kam der kleine Franz Xaver im Elternhaus mit Glauben und Musik in Berührung.

Franz Xaver Lehner besuchte ab dem Jahre 1875 die Volksschule in Gleiritsch, die zugleich sein Wohnhaus war. Die Schulbesuchspflicht galt zu dieser Zeit vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr. Nach zwei Jahren Schulzeit in Gleiritsch wechselte sein Vater die Lehrerestelle. Es erfolgte die Versetzung nach Kreuzberg[4], dann nach Penting[5].

Schule, Studium, Priesterweihe

Franz Xaver Lehner besuchte in den Folgejahren die „Lateinische Schule“ des Benediktinerstifts Metten. Dies belegen die Einträge aus den Jahren 1885/86 und 1889/90[6][7]. Nach dem Schulabschluss im Benediktinerstift Metten wechselte Lehner an das „Bischöfliche Clerical-Seminar zum heiligen Wolfgang in Regensburg“, wo er seine Priesterausbildung begann[8]. Am 16. Juli 1895, einen Tag nach seinem 26. Geburtstag, wurde Franz Xaver Lehner im Regensburger Dom zum Priester geweiht[9]

Wirkungsorte

Nach seiner Priesterweihe in Regensburg kam der junge Geistliche 1895 für ein Jahr als Kaplan nach Schönsee. Eine weitere Stelle als Kaplan folgte in Waldsassen, wo er bis 1898 eingesetzt war. Von 1998 bis 1902 folgte eine Stelle als Kaplan und Prediger in Amberg. Dann folgte bis 1903 eine Tätigkeit an der Alten Kapelle in Regensburg, bevor Lehner als Stadtpfarrer nach Schönsee wechselte. Hier blieb er bis zum Jahre 1913. Später folgte eine Pfarrstelle als Bischöflich Geistlicher Rat und Dekan in Waldmünchen. Seit dem 1. Mai 1934 war Lehner freiresignierender Pfarrer, d. h. er verzichtete freiwillig auf sein Amt, in Waldmünchen[10]

Lebensende

Franz Xaver Lehner verstarb am 12. April 1949 in Waldmünchen.

Literarische Werke

Titelblatt Singspiel 1897

Franz Xaver Lehner hat eine Reihe von literarischen Werken verfasst. Hier findet sich ein Auszug:

  • Das wandernde Lied, Gedichte, Manz Verlag, Regensburg 1919
  • Blaue Blume, Gedichte, 1. und 2. Auflage, Verlag J. Wein, Cham 1920
  • Die Klause, Festspiel in 3 Akten zur Jahrtausend-Feier Waldmünchens, Waldmünchen 1923
  • Hundert Trauerreden, Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, Regensburg 1925
  • Des Jüngers Lied, Verlag der Schulbrüder, Kirnach-Villingen 1927
  • Der Minne Hochgesang, 1935
  • Dein Glück, die Gotteskindschaft, Verlag der Schulbrüder, Kirnach-Villingen 1940
  • Dein Glück, die Gotteskindschaft, Verlag der Schulbrüder, 2. Auflage (12. – 16 Tsd.), Kirnach-Villingen 1949

Literatur

  • Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Auflage
  • Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1895, Regensburg 1895
  • Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1896, Regensburg 1896
  • Jahresbericht Studien-Anstalt Benediktinerstift Metten, 1885/86, Metten 1886
  • Jahresbericht Studien-Anstalt Benediktinerstift Metten, 1889/90, Metten 1890
  • Beilage zu Nr. 2 der Akademischen Monatsblätter vom 25. November 1894, Wintersemester 1894/95
  • Regensburger Anzeiger, Nr. 27 vom 27. Januar 1867, Beilage zum Regensburger Morgenblatt

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Regensburger Anzeiger, Nr. 27 vom 27. Januar 1867, Beilage zum Regensburger Morgenblatt, „Schuldienstes-Nachrichten“
  2. Alois Köppl, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch, Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Auflage, S. 174
  3. Alois Köppl, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch, Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Auflage, S. 176
  4. Jahresbericht Studien-Anstalt Benediktinerstift Metten, 1885/86, Angabe: Stand und Wohnort der Eltern
  5. Jahresbericht Studien-Anstalt Benediktinerstift Metten, 1889/90, Angabe: Stand und Wohnort der Eltern
  6. Jahresbericht Studien-Anstalt Benediktinerstift Metten, 1885/86, Angabe: Stand und Wohnort der Eltern
  7. Jahresbericht Studien-Anstalt Benediktinerstift Metten, 1889/90, Angabe: Stand und Wohnort der Eltern
  8. Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1895, Regensburg 1895, S. XI
  9. Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg für das Jahr 1896, Regensburg 1896, S. 65
  10. Schriftliche Mitteilung Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg vom 10.04.2025 durch Wissenschaftlichen Archivar Dr. Franz von Klimstein auf schriftliche Anfrage.