Feuerturm

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Der Feuerturm am Freudenberger Märchenweg in Hainstetten.
Bei Führungen entlang des Märchenwegs ist der Feuerturm abends manchmal illuminiert.

Der Feuerturm ist eine Kunstinstallation am Freudenberger Märchenweg in Hainstetten. Er befindet sich auf der Feldflur von Hainstetten an einem Aussichtspunkt, der Böhmerwaldblick genannt wird. Die Skulptur stammt von Helmut Piehler aus Schleißdorf und wurde im Frühjahr 2024 aufgestellt. Der Feuerturm soll laut Heimat- und Kulturverein Freudenberg an das untergegangene Dorf Wetterdorf erinnern, dessen Wüstung etwa 1,5 Kilometer entfernt im Wald liegt.

Um Wetterdorf ranken sich viele Sagen. Der Ort soll vor mehr als 1000 Jahren von kriegerischen Horden verwüstet, seine Bewohner kaltblütig ermordet worden sein. Die Leute aus der Gegend erzählen die Weissagung: "Wetterdorf wird wieder a Stod - und Nürnberg wieder a Rod'". Soll heißen: Wetterdorf wird eines Tages wieder groß werden und Städte wie Nürnberg wieder klein. Das Dorf soll sich um eine bedeutende Kirche gruppiert haben. Man sagt, die Türe der Kirche von Wetterdorf tauche immer wieder mal in der Wüstung auf. Es soll sich bei ihr um die Tür der Kirche des benachbarten Gösselsdorf handeln. Der Dorfpatron soll mächtig gewesen sein, es heißt "1000 Pflüge sind in Wetterdorf ein- und ausgegangen". Das bedeutet, 1000 Bauern seien dem Herrn lehenspflichtig gewesen.

Der Feuerturm erinnert an die heilende Kraft der Gemeinschaft: an die vielen schönen Begegnungen, unvergessliche Vollmond-Nächte am Märchenweg in der für viele Menschen schwierigen Corona-Zeit. Gleichzeitig pflegt er die anhaltende Verbindung der heute Lebenden zu den Ahnen. Er verweist auf die ermordeten Bewohner von Wetterdorf.

Der Turm besteht aus Metallplatten, die zur Herstellung landwirtschaftlicher Geräte verwendet wurden. Sie färben sich rostbraun, wie im Frühjahr die umliegenden Äcker. Aus dem Metall wurden Scharwerke herausgeschnitten, Geräte, die an die 1000 Pflüge Wetterdorfs erinnern. Die Strukturen im oberen Viertel des Turms assoziieren Vögel, die über frisch aufgeworfenen Schollen kreisen. Nachts brennt manchmal ein Feuer in dem stählernen Geviert.