Johannisbergfest

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Gottesdienst vor der Johannisbergkirche.

Das Johannisbergfest ist ein Wallfahrtsfest am Patrozinium Johannes des Täufers (24. Juni) auf dem Johannisberg bei Freudenberg. Es findet immer an zwei Tagen statt: Am 24. Juni und am nächstgelegenen Sonntag. Fällt der 24. Juni auf einen Mittwoch ist der zweite Tag des Fests der Sonntag davor, fällt der 24. Juni auf einen Donnerstag ist der zweite Tag des Fests der Sonntag danach. Um das kirchliche Programm kümmert sich die Pfarrei Wutschdorf, um das weltliche die Gemeinde Freudenberg.

Geschichte

Die katholische Kirche St. Johann steht auf einem Felsstock innerhalb des spätbronzezeitlichen Ringwalls auf dem Johannisberg. Möglicherweise war dieser Bereich schon lange Zeit vor Christi Geburt das Zentrum der Befestigungsanlage. Wahrscheinlich wurde das heidnische Zentrum an dieser Stelle bei der Christianisierung bewusst durch eine Kirche ersetzt. Seit dem Mittelalter sind Wallfahrten der gläubigen Bevölkerung auf den Johannisberg überliefert. Die Fußwallfahrten zum Johannisberg sind seit den 1990er-Jahren wieder aufgeblüht. Derzeit ziehen immer am Festsonntag vier Pilgergruppen zu Fuß auf den Berg - aus Etsdorf, Lintach, Kemnath am Buchberg und Rottendorf.

Die Vortragskreuze der Fußwallfahrer auf dem Johannisberg.

Ablauf

Das Fest beginnt an beiden Tagen mit einem Festgottesdienst am Vormittag, der in der Regel am Freialtar vor der Kirche stattfindet. Nur bei anhaltendem Regen werden die Messen in das Innere der Kirche verlegt. Bis zum Schlusssegen gilt an den Getränke- und Essensständen ein Verkaufsverbot. Unmittelbar nach Ende des Gottesdienstes beginnt der Festbetrieb. Angeboten werden typische Getränke und Speisen aus der Umgebung: Regionales Bier, Backwaren der örtlichen Bäckerei und Rostbratwürste der Metzger aus dem Dorf. Der Festbetrieb zieht sich an beiden Tagen bis zum späten Nachmittag hin. Gegen Abend ist das Fest beendet. Immer am Sonntag spielt zur Unterhaltung der Gäste Blasmusik. Meistens umrahmt der Männergesangverein Johannisberg einen der beiden Gottesdienste. Zu den Messen kommt mindestens ein externer Festprediger.

Besonderheiten

  • Der Johannistag (24. Juni) gilt als Freudenberger Nationalfeiertag. Traditionell ruht in den Betrieben von Freudenberg und Wutschdorf an diesem Tag die Arbeit. Die Schule wandert mit den Kindern zum Johannisbergfest. Die Gemeindeverwaltung ist geschlossen, die Geschäfte in den Orten sperren zu oder schränken ihre Öffnungszeiten ein.
  • Johannisfeuer in Freudenberg.
    Auf dem Johannisberg gibt es keinen Strom- und Wasseranschluss. Entsprechend müssen die Veranstalter mit Stromgeneratoren und Wasserbehälter improvisieren.
  • Die Sitzgarnituren für die Gäste stehen in Gruppen im Wald verteilt.
  • Die Zufahrt mit Autos ist nicht möglich. Allen Besuchern wird empfohlen, zu Fuß auf den Berg zu gehen. Es gibt einen ausgeschilderten Parkplatz etwa zwei Kilometer entfernt im Wald. Von Wutschdorf aus organisiert die Gemeinde Freudenberg einen Zubringerdienst mit einem Kleinbus.
  • Immer zweiten Tag des Johannisbergfests versammeln sich der Festwirt, alle Fieranten, Bedienungen und Ehrenamtliche um 15 Uhr zu einer improvisierten Abschlussandacht in der Kirche.
  • Zum Johannisbergfest gehört das feierliche Abbrennen des Johannisfeuers, meistens am Vorabend des Festsonntags. Die Veranstaltung wird von der KLJB Freudenberg-Wutschdorf organisiert. Dazu gehört ein Fackelzug zur Feuerstelle bei den Heiligen Drei Kreuzen, die technische Begleitung durch die Feuerwehr Freudenberg-Wutschdorf, die musikalische Umrahmung durch die Hammerbachtaler Blousn, Fürbitten der Jugendlichen und der Feuersegen durch den Wutschdorfer Pfarrer.