Alois W. Dirschwigl

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Alois W. Dirschwigl

Alois W. Dirschwigl (* 6. Januar 1935 in Freudenberg; † 11. September 2008 in Gleiritsch) war 40 Jahre als Ortsgeistlicher in der Expositur Gleiritsch seelsorgerisch tätig.

Pfarrer Alois W. Dirschwigl

Kaum jemand hat die Gemeinde Gleiritsch so stark geprägt, wie Pfarrer Alois W. Dirschwigl. Der am 6. Januar 1935 in Freudenberg geborene Dirschwigl war ein Mann klarer Worte und Taten. Nach seiner Priesterweihe am 29. Juni 1963 im Dom zu Regensburg, schloss sich eine Zeit als Kaplan in Grafenwöhr an. Als der 14. Expositus seit Gründung der Expositur Gleiritsch betreute es seit dem 4. September 1966 die Gleiritscher Seelsorgeeinheit bis zu seinem Ruhestand im September 2002.

Der Geistliche engagierte sich sofort beim Nachwuchs. Ob anfangs als Übungsleiter bei der 1965 neu gegründeten DJK-Gleiritsch oder als Regisseur bei der Gleiritscher Laienschauspielergruppe, die regelmäßig im Liebelsaal Theateraufführungen veranstaltete. Er initiierte auch gleich eine Spendenbriefaktion der Landjugend, um ein Vereinsheim ermöglichen zu können.

Visionär

Zur damaligen Zeit weit vorausblickend war seine Visionen vom Kirchenerweiterungsbau in Gleiritsch. Das vom alten Friedhof umgebene und in den Jahren 1926/27 erweiterte Gotteshaus war für die Gottesdienstbesucher zu klein. Abhilfe konnte nur ein Erweiterungsbau schaffen. Das Anwesen Roth, an den Friedhof angrenzend, wurde dank seiner Initiative abgelöst und die Familie siedelte aus. Gleichzeitig errichtete die Gemeinde Gleiritsch auf Betreiben des Ortsgeistlichen einen neuen Friedhof am heutigen Pfarrweg, da ihm klar war, dass der alte Friedhof als Bauplatz für die Erweiterung des Kirchenanbaus benötigt wird. Das Leichenhaus am neu geplanten Friedhof wurde erstmals am 20. November 1970 genutzt. Der Friedhof um die Kirche war noch nicht verlegt worden. Das passierte dann fünf Jahre später. Die Gräber um die alte Kirche wurden einzeln nach und nach durch den damaligen Gleiritscher Totengräber Michael Kirchberger (Reicherdn Michl) geöffnet. Anschließend erfolgte die Umbettung der sterblichen Überreste in den neuen Friedhof. Was heute so einfach klingt, war damals mit viel Überzeugungsarbeit durch Expositus Dirschwigl, gerade bei älteren Leuten, verbunden.

Bilder

Pfarrhof und Pfarrheim

Da der Gleiritscher Kirchenbau günstiger kam als veranschlagt, waren noch Geldmittel übrig. Diese wurden zum längst überfälligen Pfarrhausneubau verwendet. Das am heutigen Pfarrweg stehende alte Schulhaus, zeitweise von der Mützenfabrik Kempf aus Ödmiesbach genutzt, wurde zum Leerstand. Pfarrer Dirschwigl initiierte den Ankauf und ließ das Gebäude zum heutigen Gleiritscher Pfarrheim umbauen.

Ehrenbürger der Gemeinde Gleiritsch

Von 1988 bis 2001 stand Alois W. Dirschwigl dem Dekanat Nabburg vor. Außerdem betreute er von 2000 bis September 2002 zusätzlich die Pfarrei Weidenthal. In diese Zeit fällt die Restaurierung der Gutenecker Schlosskapelle. Als Ruhestandsgeistlicher feierte er die Messe in den Pfarr- und Filialkirchen der Seelsorgeeinheit Altendorf-Gleiritsch-Weidenthal. Alois W. Dirschwigl, der seit 1973 hauptberuflich als Religionslehrer an der Realschule Nabburg eingesetzt war, verstand Gesellschaft, Politik und Religion als eine Einheit. Dirschwigl war als CSU-Kandidat Gründungsmitglied des Kreistages in Schwandorf. Dem Gremium gehörte er zwölf Jahre an, bis die kirchliche Obrigkeit dieses politische Engagement von Pfarrern grundsätzlich untersagte. Drei Jahre engagierte er sich im Gleiritscher Gemeinderat. Die Gemeinde Gleiritsch würdigte seine Verdienste 1991 mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Für seine Predigten brauchte der belesene Geistliche keinen "Spickzettel". In schnörkelloser Sprache machte er in seinen Ausführungen deutlich, was er den Gläubigen vermitteln wollte. Stets kritisch nahm Alois W. Dirschwigl zu aktuellen Themen seine christlich geprägte Position ein.

Grabstelle in Gleiritsch

Am 11. September 2008 verstarb der Geistliche. Er fand neben seiner Mutter Maria Dirschwigl, im Jahre 1998 verstorben, im Gleiritscher Friedhof seine letzte Ruhestätte. Die Grabeinfassung aus Oberpfälzer Granit fertigte Alfred Prechtl (Drumerdn Alfred) aus Lampenricht, einer der letzten aktiven Steinhauer aus der Gemeinde Gleiritsch.

Literatur

Weblinks

Commons: St. Maria Magdalena (Gleiritsch) – Sammlung von Bildern