Carl Martin Dorfner
Carl Martin Dorfner (auch Karl Martin Dorfner[1]) (* 22. Dezember 1783 in Hirschau[1][Anm. 1]; † 12. August 1845 ebenda[2]) war ein bayerischer Gastronom und Politiker.
Leben
Nach dem Gymnasium in Amberg studierte Karl Martin Dorfner an der Universität Landshut Recht. 1807 beendete er das Studium vorzeitig, da er die Tafernwirtschaft „Zum Schwarzen Bären“ und das Gut seiner Tante Maria Margareta Trösch in Hirschau für 4870 Gulden käuflich erwerben konnte. 1808 heiratete er in erster Ehe Anna Maria von Dietz.[3] Von den zehn Kindern verstarben sechs in den ersten Lebensjahren:[4]
- Franziska Klara (* 12. August 1809; † 25. Oktober 1809)
- Mar. Barb. (* 26. September 1811; †)
- Mar. Franziska (* 26. November 1813; †)
- Mar. Marg. (* 7. Juni 1816; †)
- Anna Mar. (* 1. November 1818; † 11. September 1819)
- Ernest (* 8. Januar 1820; † 09. April 1820)
- Andreas (* 23. November 1820; † 9. Mai 1821)
- Florian Ernest (* 29. Januar 1822; † 29. Oktober 1870)
- Florian Karl (* 22. August 1823; † 10. April 1826)
- Anna Barb. (* 18. Mai 1825; † 3. April 1826)
Nach dem Tod seiner ersten Frau Anna Maria heiratete er am 7. August 1826 in zweiter Ehe mit Klara Pröls,[5] mit der er vier weitere Kinder hatte:[4]
- Joh. Florian (* 15. Mai 1827; † 9. Juni 1870)
- Mar. Barb. (* 29. Juli 1830 † 18. Januar 1913)
- Elisabeth Wilhelmine (* 23. Juni 1833; † 16. Oktober 1833)
- Joh. Heinrich (* 19. Januar 1835; † 24. Januar 1913 in München)
1826 gründete Dorfner zusammen mit seinem Bruder Josef Konstantin Dorfner und Heinrich Waffler aus Regensburg, der zuvor in der Amberg Fayencefabrik tätig war, die Alte Steingutfabrik in Hirschau. 1833 veräußerte er seinen Anteil von 25 Prozent.[1]
1840 betrieb er mit zwei Teilhabern eine selbständige Kaolinschlämmerei samt Abbau in der nähe der Armenhauskapelle in Hirschau.[6]
1840 umfasst sein Besitz in etwa 470 Tagwerk in den Steuergemeinden Hirschau, Ehenfeld und Gebenbach.[7]
Als Carl Martin Dorfner am 12. August 1845 im Alter von 63 Jahren an Abzehrung starb, wurde das Erbe in acht Teile zerlegt.[8]
Politik
Von 1818 bis 1822 sowie von 1837 bis 1845 war er Bürgermeister der Stadt Hirschau. Von Februar 1819 bis 1822 gehörte er als Abgeordneter der Klasse V in der Kammer der Abgeordneten der ersten gewählten Bayerischen Ständeversammlung an. Von 1829 bis zu seinem Tod war er zudem Mitglied des Landrats des Regenkreises. Dorfner galt als gemäßigt liberal. Sein Bruder Florian war ebenfalls Abgeordneter.[7]
Literatur
Weblinks
- Carl Martin Dorfner in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Weiße Erde. Entwicklung des Kaolinbergbaus in der Region Hirschau/Schnaittenbach. Hirschau Mai 2001, S. 7
- ↑ Pfarrer der Pfarrei Hirschau: Hirschau Beerdigungen 1789-1864. In: Pfarr-Matrikel, Hirschau, S. 319 (online verfügbar auf Matricula Online)
- ↑ Pfarrer der Pfarrei Hirschau: Hirschau Trauungen 1789-1864. In: Pfarr-Matrikel, Hirschau, S. 166 (online verfügbar auf Matricula Online)
- ↑ 4,0 4,1 Alfred Ernstberger: Geschichte des Vaterstammes der Dorfner in Hirschau (Bayer. Ostmark). 1940, S. 15
- ↑ Hirschau Trauungen 1789-1864. In: Pfarr-Matrikel, Hirschau, S. 190 (online verfügbar auf Matricula Online)
- ↑ Weiße Erde. Entwicklung des Kaolinbergbaus in der Region Hirschau/Schnaittenbach. Hirschau Mai 2001, S. 8
- ↑ 7,0 7,1 Joseph Weinberger: Die Stadt Hirschau, ihre Bürger und Häuser. Hirschau 1993, S. 188
- ↑ Joseph Weinberger: Die Stadt Hirschau, ihre Bürger und Häuser. Hirschau 1993, S. 189
Anmerkung
- ↑ Im Taufmatrikel von Hirschau trug der Pfarrer den 23. Dezember als Tauftag an, siehe Quelle Matricula Online. Der 22. Dezember entstammt dem familiären Umfeld und dürfte daher das richtige Datum für die Geburt sein.
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