Heinrich Waffler
Heinrich Waffler (* 1794 in Regensburg) war einer der Gründer der Alten Steingutfabrik in Hirschau.
Leben
Heinrich Waffler wurde 1794 als Sohn von Johann Heinrich Waffler und dessen Frau Magdalena, geb. Lotz, als eines von sieben Kindern geboren.[1] Waffler lernte in der Porzellan- und Steingutfabrik des Daniel Treiber die Formerei und Dreherei.[2]
Am 5. Oktober 1830 heiratete Waffler Elisabeth Pröls, Tochter von Adam Pröls und wurde dadurch mit der Familie Dorfner verschwägert.[3]
Wafflers Tochter Franziska (* 23. Mai 1837; † 24. Februar 1911) heiratete am 7. August 1855 Josef Dorfner.
Heinrich Wafflers Sohn gleichen namens wurde 1841 geboren.[4]
Wirken
Bereits 1825 hatte Waffler mit dem Hirschauer Handelsmann Sebastian Mader vereinbart, in Hirschau eine Steingutfabrik zu gründen. Waffler sollte 1000 Gulden einlegen, Mader 2000 und darüber hinaus mit seinem ganzen Vermögen haften. Daraufhin trat Waffler am 13. Januar 1826 aus der Amberger Steingutfabrik von Stefan Mayer und Sohn aus, wo er seit 1822 als Dreher zu dessen „vollkommener Zufriedenheit“ gearbeitet hatte. Am 14. Januar wurde Waffler vom Stadtmagistrat Hirschau als aktives Gemeindemitglied aufgenommen. Am 20. Januar reichte Waffler die notwendigen Gesuche zum Bau der Steingutfabrik ein. Als das Landgericht Mader aufforderte, sich über sein Vermögen auszuweisen, trat Mader aus dem Gesellschaftsvertrag aus.[2]
In diesen Tagen gelang es Waffler, die beiden Brüder Carl Martin Dorfner und Josef Konstantin Dorfner für seinen Plan zu gewinnen. Am 16. März 1826 gaben Carl Martin Dorfner und Josef Konstantin Dorfner zu Protokoll, sie seien mit Heinrich Waffler in Gesellschaft eingetreten, um um in Hirschau eine Steingutfabrik zu errichten.[5]
Zwischen dem 1. September 1840 und dem 8. März 1841 trat Heinrich Waffler aus der Gesellschaft aus. Für seinen Anteil erhielt er wahrscheinlich 18000 Gulden ausbezahlt.[6][Anm. 1]
1841 bis 1863 betrieb Waffler eine Steingutfabrik im Kloster Reichenbach am Regen.[4] Sehr schnell erarbeitete er sich mit seinen Erzeugnissen einen sehr guten Ruf. Der „Reichenbacher Pfann“ und ein ausgefeiltes Weintraubendekor wurden zu seinem Markenzeichen.[7]
Anmerkung
Einzelnachweise
- ↑ Alfred Ernstberger: Geschichte des Vaterstammes der Dorfner in Hirschau (Bayer. Ostmark). Michael Laßleben, 1940, S. 101
- ↑ 2,0 2,1 Klaus Haußmann: Hirschauer Steingut. Die Geschichte der Fabriken und Produkte. Hrsg.: Michael Popp, Popp & Partner, 2011, S. 19-20
- ↑ Alfred Ernstberger: Geschichte des Vaterstammes der Dorfner in Hirschau (Bayer. Ostmark). Michael Laßleben, 1940, S. 107
- ↑ 4,0 4,1 Heinrich Waffler, abgerufen am 4. März 2025
- ↑ Heribert Batzl: Geschichte der Stadt Hirschau. Hrsg.: Stadt Hirschau, Hirschau 1968, S. 231
- ↑ Alfred Ernstberger: Geschichte des Vaterstammes der Dorfner in Hirschau (Bayer. Ostmark). Michael Laßleben, 1940, S. 113
- ↑ Michaela Matejka: Facettenreich: Die Geschichte des Klosters Reichenbach. Von der Benediktinerabtei zur Behinderten-Einrichtung, abgerufen am 4. März 2025