Michael Zwack
Michael Zwack (* 25. April 1909 in Gleiritsch; † 23. Dezember 1992) war von 1945 bis 1972 erster Bürgermeister der Gemeinde Gleiritsch.
Leben
Michael Zwack erblickte am 25. April 1909 das Licht der Welt. Nach dem Besuch der Schule übernahm er den elterlichen Hof, den er bis zur Übergabe an seinen Sohn bewirtschaftete. In der Zeit von 1940 bis 1945 nahm er am Krieg teil. Zwack zählte mit zu den Männern, die unmittelbar nach dem Zusammenbruch Deutschlands im Jahre 1945 und der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft sofort Hand anlegten und unter meist schwierigsten Bedingungen an die Aufbauarbeit gingen.
Erster Bürgermeister der Gemeinde Gleiritsch
Am 10. Oktober 1945 setzte die amerikanische Besatzungsmacht Michael Zwack kommissarisch zum Bürgermeister ein. Er bekleidete das Amt des 1. Bürgermeisters der Gemeinde Gleiritsch bis 1972. Die Gleiritscher Gemeindebürger bestätigten ihn immer wieder mit klaren Mehrheiten im Amt. Bis zum 30. Juni 1972 leitete er die Geschicke der damals kleinsten Gemeinde in der Oberpfalz. Da er nicht mehr kandidierte, folgte ihm Johann Dirmeier als Bürgermeister nach.
Aufbauarbeit nach dem 2. Weltkrieg
Die Nachkriegszeit war nicht einfach. Zahlreiche Heimatvertriebene strandeten auch in der Gemeinde Gleiritsch, wo sie wenigstens ein Dach über dem Kopf bekamen. Erst nach der Währungsreform 1948 und der Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen ließen sich allmählich auch kommunale Aufgaben anpacken. Mit Ausnahme der B22, der so genannten Ostmarkstraße, gab es keine staubfreie Straße in der Nähe der Gemeinde Gleiritsch. Michael Zwack forcierte als Bürgermeister den Straßenbau. Die Errichtung einer Busgarage am heutigen Kroauweg und der Bau eines Feuerwehrhauses am "Hüthübl" waren erste Meilensteine in seiner Amtszeit. Ein Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege entstand an der Friedhofsmauer am ehemaligen Friedhof an der Expositurkirche Maria Magdalena. Mit Hilfe einer amerikanischen Pioniereinheit, die mit Planierpflug und Raupe aus Grafenwöhr anrückte, konnte ein erster Sportplatz an der heutigen Straße nach Schömersdorf gebaut werden. Er war der Grundstein für die Entwicklung der DJK Gleiritsch, die 1965 gegründet werden konnte.
Verlegung alter Friedhof
Mit dem damaligen Expositus Alois W. Dirschwigl betrieb Bürgermeister Michael Zwack die Verlegung des alten Friedhofes, der sich um die Kirche gruppierte. Zur damaligen Zeit war das kein einfaches Unterfangen, da gerade von älteren Leuten Widerstand zu spüren war. Der Bau des Leichenhauses am heutigen Pfarrweg war der Anfang für den folgenden Friedhofneubau und die Umbettung der alten Grabstellen an der Kirche. So konnte der Weg für den Kirchenerweiterungsbau in den Jahren 1977/78 frei gemacht werden.
Schulhausneubau in der Sandgasse
Da die alte Schule am Pfarrweg aus allen Nähten platzte, baute die Gemeinde Gleiritsch in der heutigen Sandgasse ein für damalige Verhältnisse modernes Schulhaus samt Lehrerwohnungen für drei Parteien. Die Lehrer wohnten zur dieser Zeit mit ihren Familien in den jeweiligen Ortschaften, in denen sie eingesetzt waren. Zwack stellte noch vor Amtsübergabe die Weichen für die Flurbereinigung in Gleiritsch, die dann unter seinem Nachfolger Johann Dirmeier ihren Abschluss fand.
Würdigung
Anlässlich der 950-Jahr-Feier der Gemeinde Gleiritsch am 1. und 2. August 1981 ernannte ihn Bürgermeister Karl Stepper auf einstimmigen Beschlusses des Gleiritscher Gemeinderats zum Ehrenbürger der Gebietskörperschaft. Die Ehrenbürgerwürde wurde damit erstmals in der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch verliehen. Auch an höherer Stelle würdigte man die Leistungen Zwacks durch die Verleihung der Bundesverdienstmedaille sowie der kommunalen Verdienstmedaille in Bronze. Michael Zwack verstarb am 23. Dezember 1992 und fand im Friedhof in Gleiritsch seine letzte Ruhestätte.
Literatur
- Alois Köppl: Gleiritsch, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Auflage