Kath. Expositur St. Peter und Paul (Haselbach)
Zur Expositur Haselbach gehören die Ortschaften Haselbach, Irlbach und Dauching mit etwa 360 Katholiken. Mutterkirche ist die Pfarrei St. Jakob in Schwandorf. Dementsprechend obliegt die Seelsorge dem dortigen Pfarrteam mit Pfarrer Christian Kalis an der Spitze, der auch Vorstand der örtlichen Kirchenstiftung ist. Sofern der Pfarrhof mit einem Ruhestandspriester besetzt ist, wirkt auch dieser in der
Geschichte
Die erste urkundliche Nennung eines Gotteshauses in Haselbach ist auf den 24. November 1361 datiert. Es handelte sich um eine Burgkapelle der damaligen Hofmarksherren zu Haselbach. Näheres dazu auf der Seite Kirche St. Peter und Paul Haselbach.
Kirchliche Gremien und Gruppierungen
Kirchenverwaltung
Irmi Bruckner (Kirchenpfleger), Thomas Fischer, Sebastian Lutter, Michael Schwab.
Pfarrgemeinderat
Maria Groß (Sprecherin), Michael Hölzl, Nicole Pirzer, Sandra Schwab.
weitere Gruppierungen
Kath. Landjugend, Mutter-Kind-Gruppe, Teenie-Treff, Singkreis, Seniorentreff (ruht zur Zeit)
Stiftungen
Eigentümer des kirchlichen Vermögens der Expositur ist die Kath. Kirchenstiftung Haselbach, eine Körperschaft des öffentlichen Recht. Wichtiger Bestandteil sind zwei private Stiftungen, die wesentliche Impulse für das Leben der Kirchengemeinde gegeben haben. Im Jahr 1912 stifteten die Eheleute Philipp und Maria Schleicher ein Kapital von 22.000 Mark zum Bau des Pfarrhofes. Erst dadurch konnte die bisherige Filialkirche mit einem „exponierten Kooperator“ besetzt werden und später zur Expositur erhoben werden. Im Jahr 1957 übereigneten die Geschwister Meiler ihren Bauernhof zum Umbau in ein Jugendheim. Die frühere Hoffläche dient als Spiel-, Bolz- und Festplatz. 2010 wurde an Stelle des Jugendheims ein neues Pfarrheim errichtet.
Kirchliche Gebäude
Näheres dazu auf den Seiten:
Kirche St. Peter und Paul Haselbach
Bruder-Konrad-Marterl Haselbach
Geistliche
Erste Nachweise
Die Dotierung der Stelle eines Geistlichen ist erstmals im Jahr 1411 dokumentiert, als von einem Pfarrer namens „Heinrich der Nittenauer, Pfarrer zu Haßlbach” die Rede ist. 1433 ist als „Frühmesser“ Konrad Fabri genannt. Im Jahr 1439 wandelte sich die Kapelle durch den Anbau des Langhauses mit drei Fensterachsen im gotischen Stil zur Kirche. Das Patronatsrecht übte der Hofmarksherr aus, doch die Namen der Geistlichen sind nur sporadisch überliefert. Durch die Stiftung eines Frühmess-Benefiziums für Haselbach mit Einkünften aus verschiedenen Liegenschaften, u. a. mit „zwei schönen Wiesen” durch Dorothea Pollinger, geborene von Hirschberg im Jahre 1476 (Epitaph im Altarraum) wissen wir, dass der damalige Vikar Peter Sweiker hieß. 1483 hieß er Johann Jobst und 1505 wird Johann Depart als „Pfarrer zu Haselbach“ dokumentiert. Im Jahre 1545 – nach anderen Quellen 1552, bzw. 1555 – wurde Haselbach evangelische Pfarrei und blieb es bis zum Jahre 1620. Nun bekam Haselbach einen ständigen Pfarrer, der außer Haselbach auch Irlbach mit acht Anwesen und Sitzenhof mit drei Anwesen zu betreuen hatte. Die fünf Anwesen in Dauching wurden erst 1603 von der Pfarrei Vilshofen zur Pfarrei Haselbach umgepfarrt.
In der Reformationszeit
Dem Umstand, dass die Visitationsprotokolle der (prostestantischen) Pfarrei St. Michael in Haselbach von 1560 bis 1619 noch erhalten sind, verdanken wir die Namen der protestantischen Geistlichen.
1552 | Pankraz Faber |
1560 | Wenzelaus Brem |
1570 | Sigismund Springinklee |
1573 | Georg Zizelmann |
1579 | Gabriel Hohenhauser |
1583 | Michael Neustetter |
1599 - 1620 | Laurentius Weißmaier |
In schwieriger Zeit
Vor allem nach dem 30-jährigen Krieg konnte Haselbach wegen Priestermangel nicht mit einem katholischen Geistlichen besetzt werden. Als Filiale der Mutterkirche Schwandorf oblag die Betreuung der Pfarrei Schwandorf. Obwohl seit 1648 wieder Friede im Land eingekehrt war, wurde im Jahre 1665 noch niedergeschrieben: „Filialkirche St. Peter in der Hofmark zu Haselbach, ein entehrter Altar, den Census nimmt der Hofmarksherr ein.” Die Messen wurden bis 1674 in der ehemaligen St.-Ägidien-Kapelle auf dem Ägidienberg bei Schwandorf gelesen. Noch im Jahr 1690 wurden dort Haselbacher und Irlbacher Kinder getauft. Im Visitationsbericht für 1723/24 heißt es: „Vorhanden ist ein Altar, der dem Hl. Petrus geweiht ist. Das Patrozinium wird am Sonntag nach dem Fest des Hl. Apostels Petrus begangen. Das Präsentationsrecht übt Baron von Rußwurm aus. Die Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen werden in Haselbach und Ettmannsdorf im Turnus 2:1 gehalten. In der Pfarrei leben 215 Seelen, die Kommunion empfangen 153 Personen, 4 Trauungen, 7 Taufen und 3 Beerdigungen.” Die religiösen Verhältnisse hatten sich damals schon so konsolidiert, daß aus dem Dorf geistlicher Nachwuchs erstand: Johann Jakob Weiß (1692 – 1734) wurde Pfarrer in Luppurg, Wolfgang Benl (1742 – 1821) war Benefiziat in Landshut. Seitdem ist aus der Gemeinde kein Priester mehr hervorgegangen.
Im neu erbauten Pfarrhof
Die Anregung, die baldige Errichtung einer Expositur mit einem ständigen Priester für Haselbach mit Irlbach und Dauching zu erreichen, ging vom damaligen Stadtpfarrer August Pöllinger von St. Jakob in Schwandorf aus. Am 24. Juli 1904 wurden die Statuten des Expositurvereins Haselbach e. V. erlassen. Aber erst als im Jahr 1912 ein Pfarrhof gebaut werden konnte, erhielt Haselbach einen eigenen Seelsorger. Der Bau wurde ermöglicht durch die Stiftung der Eheleute Schleicher und den Ankauf des früheren Hofmarkschlosses durch die 51 Anwesensbesitzer von Haselbach, Irlbach und Dauching. 1916 bestand die Kirchengemeinde Haselbach aus sieben Ortschaften: Haselbach, Dauching, Egidiberg, Irlbach, Löllsanlage und Sitzenhof mit Obersitzenhof, insgesamt 499 Katholiken.
Exponierte Kooperatoren, Expositi und Ruhestandsgeistliche:
1912 – 1927 | Anton Bräu |
1929 - 1929 | Dr. Joseph Ring, Pfarrer i. R., er ist in Haselbach begraben |
1930 – 1940 | Alois Breu, Expositus |
1941 – 1948 | Bernhard Anton Mayer, Can. Ord. Praem. |
1948 – 1954 | Dr. Hubertus Wohl, Expositus, Can. Ord. Praem. |
1954 – 1963 | Josef Bauer, Expositus |
1963 – 1969 | Josef Nickl, Religionslehrer in Schwandorf, wohnhaft im Pfarrhof |
1970 – 1971 | Lukas Pronath, Expositus |
1974 – 1976 | Josef Steindl, Pfarrer i. R., Expositus |
1977 – 1993 | Anton Winkler, Pfarrer i. R., Expositus |
2000 – 2023 | Andreas Renner, Pfarrer i. R. |
In den Zeiten der Vakanz wurde die Seelsorge vom jeweiligen Pfarrer der Mutterpfarrei St. Jakob, Schwandorf, bzw. von den Kaplänen und Pastoralreferenten ausgeübt.