Mathias Amann
Mathias Amann (* 26. Mai 1885; † 24. November 1970) war erster Nachkriegsbürgermeister in der Stadt Hirschau.
Leben
Mathias Amann heiratete Maria Häckl aus Schnaittenbach. Aus der Ehe gingen die sechs Kinder Maria, Karl, Margarete, Barbara, Rosamunde und Lorenz hervor.[1]
In den 1930er Jahren kaufte Mathias Amann ein Sägewerk in Hirschau und betrieb es zusammen mit Hermann Wittmann bis er es Anfang der 1960er Jahre an seinen Sohn Lorenz übergab. Im Betrieb, zu dem auch eine Landwirtschaft gehörte, waren während des Krieges neben sechs bis sieben Einheimischen auch Kriegsgefangene u.a. aus Weißrussland beschäftigt. Amann hielt zu einem weißrussischer Arbeiter bis zu seinem Tod Kontakt. Bei einem Ausflug zum Monte Kaolino habe er erzählt, dass er von der Familie Amann wie ein Familienmitglied behandelt und verpflegt worden sei.[1]
Wirken
Politisches Engagement
Bereits vor dem Krieg war Mathias Amann Stadtrat von Hirschau. Bei den Wahlen im Dezember 1929 kandidierte Amann für das Amt des 1. Bürgermeisters. Die Wahl gewann der seit 1919 amtierende Ernst Riß von der BVP. Auf Druck der Nazis musste Amann im Juni 1933 sein Stadtratsmandat niederlegen. Wegen seiner offenen Kritik an der NSDAP und am Führer wurde er in „Schutzhaft“ genommen. Er wurde am 26. Juni 1933 in die Frohnfeste nach Amberg verbracht.
Am 22. April 1945 rückten amerikanische Truppen in die Stadt ein. Die Militärregierung setzte den seit 1933 amtierenden NSDAP-Bürgermeister Dr. Thoma ab und ernannte Mathias Amann zum Stadtoberhaupt. Landrat Dr. Winkler schrieb am 19. Juli 1945: „Im Einvernehmen mit der Militärregierung Amberg ernenne ich Sie hiermit zum Bürgermeister der Gemeinde Hirschau. Sie wollen die Amtsgeschäfte unverzüglich übernehmen und mir hierüber Meldung erstatten.“ Am 3. August teilte Amann dem Landrat mit, dass er die Amtsgeschäfte am 23. Juli übernommen hatte. Als sein Stellvertreter wurde Anselm Freimuth eingesetzt.[1]
Bei der Kommunalwahl am 27. März 1946 zog Amann als einer von fünf SPD-Stadträten in den Stadtrat von Hirschau ein. Der 1.Bürgermeister wurde damals noch nicht direkt sondern vom Stadtrat gewählt. Obwohl die sechs Abgeordneten der CSE (später CSU) über eine Mehrheit verfügten, wurde Amann einstimmig zum 1. Bürgermeister der Stadt Hirschau gewählt.[2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Nach Hirschaus erstem Nachkriegs-Bürgermeister benannt, vom 17. Dezember 2021, abgerufen am 29. Oktober 2024
- ↑ DIE HI(E)RSCHAU. Hirschau 2006, S. 11
Mathias Amann (1945 - 1948) | Georg Lederer (1948 - 1958) | Willi Bösl (1958 - 1984) | Helmut Rösch (1984 - 2002) | Hans Drexler (2002 - 2014) | Hermann Falk (seit 2014)