Kommunalwahl 1946 in Hirschau
Die Kommunalwahl 1946 in Hirschau fand am 27. März 1946 statt.[1]
Ablauf
Bei der Wahl im Jahr 1946 boten drei Gruppierungen Wahlvorschläge an:
- Christlich-soziale Einigung (später: CSU (16 Kandidaten)
- Sozialdemokratische Partei Deutschlands (11 Kandidaten)
- Kommunistische Partei Deutschlands (8 Kandidaten)[1]
Ergebnis
Stadtrat
Im Gegensatz zu heutigen Wahlen konnten für einzelne Kandidaten keine persönlichen Stimmen abgegeben werden. Der Wähler konnte sich nur für eine Gesamtliste entscheiden. Die Wahlbeteiligung war sehr hoch, von 1.410 Wahlberechtigten gaben 1.263 ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von fast 90 % entspricht. Bei 18 ungültigen Stimmen entfielen 676 Stimmen auf die Liste der Christlich-sozialen Einigung, die Liste der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bekam 509 Stimmen, die Liste der Kommunistische Partei Deutschlands lediglich 65 Stimmen. Das bedeutete, dass im elfköpfigen Stadtrat die Christlich-sozialen Einigung sechs Sitze und die SPD fünf Sitze erhielt. Der Stimmenanteil der Kommunistischen Partei Deutschlands reichte nicht für einen Sitz im Stadtrat.[1]
Bürgermeister
Im Gegensatz zum heutigen Wahlrecht wurde der Bürgermeister bei der Kommunalwahl 1946 noch nicht direkt sondern erst in der konstituierenden Sitzung des Stadtrats gewählt. Die Sitzung fand am 7. Februar 1946 statt. An der konstituierenden Sitzung nahmen alle 11 gewählten Stadträte teil. Im Protokoll dieser Sitzung wird der Begriff der Christlich-sozialen Einigung bereits ersetzt durch CSU. Die gewählten Mitglieder waren:[1]
- Johann Brumbach (CSU)
- Heinrich Dobmeyer (CSU), sein Nachname war auf dem Wahlzettel fälschlicherweise „Dobmeier“ geschrieben
- Michael Fleischmann (CSU)
- Anselm Freimuth (CSU)
- Wilhelm Schorner (CSU)
- Johann Leistl (CSU)
- Mathias Amann (SPD)
- Georg Lederer (SPD)
- Josef Lederer (SPD)
- Franz Birner (SPD)
- Josef Bäumler (SPD)
Angesichts der Mehrheitsverhältnisse wäre die Wahl eines CSU-Mannes zum Bürgermeister selbstverständlich gewesen. Die Wahl des 1. Bürgermeisters erbrachte jedoch ein anderes Ergebnis: Mathias Amann wurde mit den Stimmen aller elf Ratsmitglieder gewählt. Der Grund dafür ist wohl darin zu suchen, dass das in unmittelbarer Nähe des Rathauses stehende Haus der Familie Freimuth ziemlich beschädigt worden war. Das Bürgermeisteramt wäre wohl für Anselm Freimuth zusätzlich zur Instandsetzung des Hauses, die Ausübung des Schneiderhandwerks und der Betrieb der eigenen Landwirtschaft zu viel gewesen. Deshalb verzichtete er zu Gunsten von Mathias Amann auf das Amt des 1. Bürgermeisters. Die CSU-Stadträte folgten ihrem Ortsvorsitzenden geschlossen. Nachdem sich die konstituierende Sitzung darauf geeinigt hatte, nur einen weiteren ehrenamtlichen Bürgermeister zu wählen, der die Bezeichnung „2. Bürgermeister“ führt, erfolgte auch die Wahl des 2. Bürgermeisters einstimmig. Anselm Freimuth erhielt alle elf Stimmen.[1]
Nachrücker
Das von allen elf Stadtratsmitgliedern unterzeichnete Protokoll der konstituierenden Sitzung zeigt eine weitere Besonderheit der damaligen wahlrechtlichen Bestimmungen. Denn für die beiden gewählten Bürgermeister Amann und Freimuth rückte aus der jeweiligen Liste der erste Ersatzmann in den Stadtrat. Für die CSU war die Franz Gebhard und für die SPD Josef Schlosser.[1]
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