Krieger- und Reservistenkameradschaft Gleiritsch

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Aufnahmebestätigung Veteranen- und Kriegerverein Gleiritsch (mittlere Spalte), 1890

Die Krieger- und Reservistenkameradschaft Gleiritsch ist ein Verein in der Gemeinde Gleiritsch.

Veteranen- und Kriegerverein Gleiritsch, Gründung 1889

Der "Veteranen- und Kriegerverein Gleiritsch" wurde vor 1890 gegründet, wahrscheinlich im Jahre 1889. Diese Aussage belegt die Tatsache, dass der Veteranen- und Kriegerverein Gleiritsch dem "Bayerischen Veteranen-, Krieger- und Kampfsgenossen-Bund" beitrat. Diese Mitgliedschaft wurde in der wöchentlich in München einmal erscheinenden Bayerischen Kriegerzeitung, Nr. 3, vom 17. Januar 1890 auf der Titelseite veröffentlicht[1]. Der Veröffentlichungstext lautet (mittlere Spalte):

Gleiritsch, Veteranen- und Kriegerverein, Bezirksamt Neunburg vorm Wald, Landgerichtsbezirk Amberg (Abkürzungen zum besseren Verständnis ausgeschrieben, da heute nicht mehr üblich),
Kirchheim, ... (weiterer Verein)

Da die Statuten, welche von diesen Vereinen in Vorlage gebracht wurden, zu einer Erinnerung keinen Anlaß geben, und überdieß die nöthigen Vorbedingungen genauestens erfüllt sind, so werden diese Vereine je als Mitgliedschaft in den Bund aufgenommen, die bezüglichen Urkunden hierüber ausgefertigt und übermittelt. [2]

Da die Übermittlung des Aufnahmeantrages, die Überprüfung der Daten, die Genehmigung[3] und die Veröffentlichung in der Zeitung einige Zeit in Anspruch nahmen, erfolgte die Vereinsgründung vorher.

Damit ist der Veteranen- und Kriegerverein Gleiritsch nach der Freiwilligen Feuerwehr Gleiritsch, deren Gründung aufgrund eines für ganz Bayern geltenden königlichen Ediktes 1877 erfolgte, der zweitälteste Verein. Zur Gründung des Schützenvereins Plassenberg-Gleiritsch kam es 1920.

Die Bayerische Krieger-Zeitung[4] berichtet von 28 Mitgliedern, die dem Verein 1891 angehörten. Der Jahresbeitrag lag bei drei Mark. Der Bayerische Veteranen-Kalender von 1898 nennt als Vorsitzenden des Vereins Joseph Hauer[5]. Die Mitgliederzahl wird 1898 mit einem Ehrenmitglied und 23 Mitgliedern angegeben[6]. Vereinslokal war der "Wirt" am Dorfplatz von Gleiritsch.

Erste Fahnenweihe

Im Jahre 1900 konnte die erste Fahne des noch jungen Vereins geweiht werden[7].

Bau Kriegerdenkmal

Zum ehrenden Gedenken und als Mahnung für die Lebenden erbaute der Verein im Jahre 1956 an der Friedhofsmauer auf der Turmseite ein damals so genanntes „Kriegerdenkmal“, das damals die nicht geringe Summe von 12.000 Mark kostete. Im Zuge des Erweiterungsbaus der Expositurkirche Maria Magdalena unter Expositus Alois W. Dirschwigl musste der ungünstig gelegene Bau weichen. 1980 entstand im Friedhof eine neue Gedächtnisstätte, deren Finanzierung die Expositurgemeinde Gleiritsch übernahm.

Zweite Fahnenweihe und Umbenennung in Krieger- und Soldatenkameradschaft

Mit dem Aufbau der Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg traten Reservisten dem Krieger- und Veteranenverein bei. Der Fortbestand des Vereins war so gesichert. Bei der Fahnenweihe am 2. Juli 1967 erfolgte eine Umbenennung des Vereins in „Krieger- und Soldatenkameradschaft Gleiritsch“. Ministerpräsident Alfons Goppel, dessen Wahlkreis der heutige Altlandkreis Oberviechtach war, übernahm bei der Fahnenweihe im Jahre 1967 die Schirmherrschaft.

Umbenennung in Krieger- und Reservistenkameradschaft Gleiritsch

Im Jahre 1985 kam es zur Gründung einer Reservistengemeinschaft in der Gemeinde Gleiritsch. Zu dieser Zeit gab es noch Pflichtwehrdienst für alle wehrfähigen Männer und fast jeder Gemeindebürger wurde zur Ableistung des Grundwehrdienstes eingezogen. Die Reservisten schloss sich dem bestehenden Verein an. In ihrer Satzung bekannt sich die Krieger- und Reservistenkameradschaft zu der im Grundgesetz unseres Staates verankerten Staatsauffassung und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Zweck des Vereins ist die Förderung der Fürsorge für Kriegsopfer, Kriegsbeschädigte, Kriegshinterbliebene und Kriegsgefangene, ferner die Pflege und Erhaltung von Kriegsgräbern und Ehrenmalen für Kriegsopfer.

Bilder

Patenschaften mit der Bundeswehr

Am 29. März 1985 beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Gleiritsch die Gründung einer Patenschaft zwischen der Gemeinde und der Panzerjägerkompanie 100 aus Pfreimd. Am 29. Juni 1985 erfolgte dann anlässlich des 85-jährigen Bestehens der Gleiritscher Kameradschaft der feierliche Austausch von Patenschaftsurkunden durch Bürgermeister Karl Stepper und dem damaligen Kompaniechef Major Peter Woelky. In der Folgezeit gab es eine Vielzahl von gemeinsamen Veranstaltungen.

Nach der Auflösung der Panzerjägerkompanie 100 übernahm im Jahre 1992 die 1. Kompanie des Panzerbataillons 104 aus Pfreimd diese Aufgabe. Mit der Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht reduziert sich auch der Zulauf zu den Kameradschaften. Gleiritsch zeigt hier eine positive Weiterentwicklung. Anlässlich des Weinfestes der Krieger- und Reservistenkameradschaft Gleiritsch besuchte Hauptmann Marc Rosner die Gleiritscher Partner. „Ich freue mich über die Einladung und danke im Namen meiner Soldatinnen und Soldaten für die sehr gute Zusammenarbeit und hohe Akzeptanz der Bundeswehr“, meinte der Führungsoffizier aus Pfreimd im Jahre 2017. Zur Bekräftigung der Patenschaft anlässlich des 25-jährigen Bestehens zwischen dem 1. Panzerbataillon 104 Pfreimd und der Gemeinde Gleiritsch wurde eine Urkunde überreicht. „Möge die Patenschaft weiterhin der Verbesserung und Vertiefung der menschlichen Kontakte zwischen der Bürgerschaft von Gleiritsch und der Soldatinnen und Soldaten der 1. Kompanie des Panzerbataillons in Pfreimd dienen“, steht darauf zu lesen. Dass das keine leeren Worthülsen sind, beweisen die regelmäßige Teilnahme der Pfreimder Kameradinnen und Kameraden am Volkstrauertag in Gleiritsch und die gemeinsamen Aktionen der Freunde der 1. Kompanie des Panzerbataillons aus Pfreimd und der Kameraden aus Gleiritsch.

Volkstrauertag

Vertreter der Bundeswehr, die Gemeinde Gleiritsch, Vertreten durch den Ersten Bürgermeister und die Krieger- und Reservistenkameradschaft Gleiritsch gedenken regelmäßig am Volkstrauertag am Mahnmal für die Vermissten und Gefallenen Soldaten im Gleiritscher Friedhof den Opfern beider Weltkriege.

Literatur

  • Bayerische Krieger-Zeitung, München, 17. Januar 1890, Nr. 3
  • Bayerische Krieger-Zeitung, München, 10. Dezember 1891, Nr. 50
  • Bayerischer Veteranen- Kalender, München 1898
  • Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Auflage

Einzelnachweise

  1. Bayerische Krieger-Zeitung, Ausgabe 3, München, 17. Januar 1890, S. 9
  2. Bayerische Krieger-Zeitung, Ausgabe 3, München, 17. Januar 1890, S. 9, mittlere Spalte
  3. Bayerische Krieger-Zeitung, Ausgabe 3, München, 17. Januar 1890, S. 9, Genehmigung in der Sitzung des Präsidiums am 13. Januar 1890
  4. Bayerische Krieger-Zeitung, München, 10. Dezember 1891, Nr. 50, S. 224
  5. Bayerischer Veteranen- Kalender, München 1898, S. 39
  6. Bayerischer Veteranen- Kalender, München 1898, S. 39
  7. Alois Köppl, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch, Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Auflage, S. 192, 193