Trichenricht (Guteneck)
Trichenricht ist der Name eines Ortsteils in der Gemeinde Guteneck im Landkreis Schwandorf.
Namensherkunft
Älteste Siedlungsnamen in der Gegend um Trichenricht sind die nachweislich slawischen Siedlungen Trefnitz, Hohentreswitz, Gleiritsch[1] und Teunz. Weiter fallen in den ehemaligen Landkreisen Nabburg und Oberviechtach drei große Gruppen von Ortsnamen auf, die über die Siedlungstätigkeit in dem Raum Aufschluss geben. Das sind die -dorf-Orte (Pischdorf, Luigendorf, Rottendorf) als älteste Siedlungsform in dem Gebiet[2], dann die -richt- bzw. -ried-Orte und später die -hof-Orte Bernhof. Bei den -dorf-Orten handelte es sich um Basissiedlungen, denen die -richt- und -ried-Orte im 11. und 12. Jahrhundert folgten. Diese waren Rodungssiedlungen[3] (Grafenricht, Hartenricht, Dürnsricht, Frotzersricht, Traunricht, Zilchenricht, Trichenricht und Lampenricht). Urkundlich belegte Quellen liegen bisher nicht vor, allein aufgrund des Ortsnamens ist von einer Gründung nach der Jahrtausendwende auszugehen.
Lage
Trichenricht liegt an der Staatsstraße 2156, die von Teunz nach Nabburg führt. Hier kreuzt die Kreisstraße SAD 38 von Gleiritsch kommend. Sie führt über Guteneck nach Willhof.
Aus der Geschichte
Sautreiberweg
Der Raum Nabburg war im Mittelalter durch wichtige Fernstraßen gut erschlossen. Hier kreuzten zwei Altstraßen. Die Magdeburger Straße war ein alter Fernweg, dessen Anfänge bis auf die Bronzezeit zurückreichen. Sie verband die Nord-Süd-Richtung und führte im 15. Jahrhundert von Nord- und Ostsee über Magdeburg, Eger, Mitterteich, Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab, Weiden, Luhe, Wernberg-Köblitz, Nabburg, Schwarzenfeld, Schwandorf, Burglengenfeld, Kallmünz, Regensburg, also der Naab folgend, nach Oberitalien[4].
Im Raum Nabburg kreuzte eine West-Ost-Verbindung die Magdeburger Straße. Von Amberg nach Nabburg verlief die aus Nürnberg kommende Straße auf zwei verschiedenen Routen[5]. Weiter führte sie von Nabburg, hier war wie in Schwarzenfeld ein Naabübergang, über Namsenbach, Mitteraich, Weidenthal, Trichenricht, Maximilianshof, Teunz, Oberviechtach, Schönsee, Dietersdorf nach Bischofteinitz in Böhmen[6]. Die Bezeichnungen „Saustraß“ (beim Maximilianshof)[7] und „Sautreibergasse“[8] zwischen Teunz und Schönsee deuten auf Viehtransporte hin, die diesen Weg nahmen.
Gebäude/Firma/Dienstleistung
Hausnummer | |
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3 | Winkler GbR Landwirtschaftliche Dienstleistungen, Mahl- und Mischdienst, Brennholzbearbeitung |
8 | Foto Kiendl Fotoarbeiten |
Sehenswürdigkeiten
- Dorfkapelle Trichenricht
- Hussitenkreuze, am Kirchsteig von Trichenricht nach Weidenthal
Literatur
- Ernst Schwarz: Sprache und Siedlung in Nordostbayern. Nürnberg 1960
- Georg Hager: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VII Bezirksamt Oberviechtach, München 1906.
- Alois Köppl: Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Ausgabe.
- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
- Dietrich-Jürgen Manske, Untersuchungen zu früh-, hochmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fernwegen von Regensburg nach Franken und an den Main in Regensburg, Bayern und das Reich, Verlag Schnell und Steiner, 2010, ISBN 978-3-7954-2284-4
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alois Köppl, Aus der Geschichte der Gemeinde Gleiritsch. Gemeinde Gleiritsch 1988, 2. Ausgabe, S. 32
- ↑ Schwarz, Ernst, Sprache und Siedlung in Nordostbayern, Nürnberg 1960, S. 80 ff.
- ↑ Schwarz, Ernst, Sprache und Siedlung in Nordostbayern, Nürnberg 1960, S. 129.
- ↑ Dietrich-Jürgen Manske, Untersuchungen zu früh-, hochmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fernwegen von Regensburg nach Franken und an den Main in Regensburg, Bayern und das Reich, Verlag Schnell & Steiner, 2010, S. 67
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, S. 9
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, S. 8
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, S. 8
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, S. 8